Einführung: Klassischerweise wird die Zwerchfellplastik bei Patienten mit idiopathischem Zwerchfellhochstand
im Sinne einer Zwerchfellraffung durchgeführt. In der vorliegenden Arbeit wird über
eine neue Operationstechnik zur Zwerchfellplastik mittels eines biologischen Patches
mit ersten Follow-up-Daten berichtet. Methoden: Im Zeitraum von 01/2011 bis 09/2013 wurden alle nach neuer Technik operierten Zwerchfellplastiken
bei idiopathischem Zwerchfellhochstand in unserer Klinik und deren perioperativen
Verläufe retrospektiv analysiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 10 Patienten (6 weiblich, 4 männlich) im durchschnittlichen Alter
von 60 Jahren in die Analyse eingeschlossen. Bei allen Patienten bestand ein idiopathischer
Zwerchfellhochstand (4x links, 6x rechts) mit konsekutiver Unterlappenatelektase und
erheblicher Einschränkung der Lungenfunktion. Die durchschnittliche präoperative FEV-1
betrug 1,46 L. Die mittlere VC lag bei 1,94 L. Die durchschnittliche TLC war 4,17
L. Bei allen Patienten wurde die Zwerchfellplastik über eine laterale Mini-Thorakotomie
durchgeführt. Intraoperativ wurde ein biologischer Patch auf dem nativen Zwerchfell
in Overlay-Technik mittels nicht-resorbierbarer Einzelknopfnähte verankert. Bei 9
Patienten wurde hierfür ein PeriGuard-Patch, bei einem Patienten ein Tutogen-Patch
eingesetzt. Anschließend wurde der Patch mit dem darunter liegenden Zwerchfell nach
caudal gezogen und um die basalen Rippen mittels nicht-resorbierbarer Einzelknopfnähte
befestigt. Bei der Re-Ventilation der Lunge zeigte sich eine komplette Ausdehnung
der Lunge. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 61 min. Alle Patienten konnten
im Operationssaal extubiert werden. Im postoperativen Verlauf zeigte sich ein Thoraxwandhämatom
(n = 1) und eine Unterlappenatelektase (n = 1) mit erforderlicher bronchoskopischer
Sekretabsaugung. Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer war 7,5 Tage. Die mittlere
Nachbeobachtungszeit betrug 13 Monate. Bei allen Patienten kam es subjektiv zu einer
deutlichen Besserung der Dyspnoe. Die durchschnittliche postoperative FEV-1 war signifikant
besser und betrug 1,97 L. Die mittlere postoperative TLC war ebenfalls signifikant
besser und lag bei 5,24 L. Die durchschnittliche VC hat postoperativ mit 2,47 L zwar
zugenommen, der Unterschied war allerdings statistisch nicht signifikant. Schlussfolgerung: Die oben beschriebene Methode zur Zwerchfellplastik stellt eine sichere, risikoarme
und vor allem effektive Alternative zur klassischen Zwerchfellraffung bei Patienten
mit idiopathischem Zwerchfellhochstand dar und führt zu einer signifikanten Besserung
der Lungenfunktion der Patienten.