Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI) Elastometrie der Darmwand bei Patienten mit Morbus Crohn

Problemstellung: ARFI (Acoustic Radiation Force Impulse) ist ein innovatives Ultraschall-Verfahren, mit dem sich Gewebeelastizität von Organen quantifizieren lässt. Ziel der Studie war, ARFI-Elastizitätswerte von Magen, Sigma und (neo)terminalen Ileum bei Patienten mit Morbus Crohn zu bestimmen. Patienten und Methode: 22 Patienten mit Morbus Crohn wurden mittels einer hochfrequenten Darmsonografie untersucht. Dabei wurden der HBI-Aktivitätsindex (Harvey-Bradshaw-Index) und die Darmwanddicke bestimmt. Zusätzlich wurde im Magen, terminalen Ileum und Sigma eine ARFI-Elastometrie (m/s) mit dem Schallkopf 9L4 durchgeführt. Das ARFI-Messfenster (6 × 5 mm) wurde dabei auf die Darmwand zentriert und mind. 10 Messungen vorgenommen. Der Pearson'sche Korrelationskoeffizient wurde berechnet. Ergebnisse: 22 Patienten (10 Frauen, 12 Männer, mittleres Alter 42 Jahre, mittlerer BMI 23,4 kg/m²) mit einem HBI von 6,6 Punkten (0 – 20) wurden untersucht. Die ARFI-Werte ergaben im sonographisch normalen Magen 1,49 ±0,40 m/s bei einer mittleren Wanddicke von 3,3 mm. Im Ileum/Ileitis (neo)terminalis zeigten sich ARFI-Werte von 2,00 ± 0,66 m/s (1,03 – 3,49 m/s) bei einer mittleren Wanddicke von 3,7 mm (0,9 –8,8 mm) sowie im Sigma/Sigmoiditis (n = 21, bei Z.n. Kolektomie) 1,71 ± 0,46 m/s (0,89 – 2,7 m/s) bei einer Wanddicke 3,8 mm (1,3 – 6,9 mm). Die ARFI-Messwerte des terminalen Ileums zeigten eine positive Korrelation mit der Wanddicke (r = 0,46, p = 0,03), jedoch nicht mit dem HBI-Aktivitätsindex. Die Scherwellengeschwindigkeiten des Sigmas korrelierten weder mit der Wanddicke noch mit dem HBI-Score. Schlussfolgerungen: Die ARFI-Elastometrie ergibt höhere Werte bei sonographischen Entzündungszeichen im (neo)terminalen Ileum, jedoch nicht im Sigma. Ob andere Faktoren die Elastometrie der Darmwand beeinflussen, muss weiter untersucht werden.