Ultraschall Med 2014; 35 - V14_1
DOI: 10.1055/s-0034-1389467

Die hochfrequente Kontrastmittelsonografie mit Perfusionskinetiken ermöglicht ein verlässliches Monitoring des in-vivo-Therapieerfolgs metronomischer Topotecangabe im Mausmodell kolorektaler Lebermetastasierung

C Hackl 1, E Jung 1, A Mohr 1, M Anders 1, D Schacherer 1
  • 1Uniklinikum Regensburg, Regensburg/DE

Problemstellung: Ziel unserer Untersuchung war es, den Nutzen der hochfrequenten Kontrastmittelsonografie durch die Anwendung von Perfusionskinetiken im in-vivo Monitoring metronomischer Therapie im Mausmodell kolorektaler Lebermetastasen zu evaluieren. Patienten und Methode: Nach intrasplenischer Tumorinjektion (humane HT29 kolorektale Tumorzellen) konnten insgesamt 11 CB17.SCID-Mäuse in die Studie eingeschlossen werden (6 Versuchs-, 5 Kontrolltiere). Die Versuchstiere wurden täglich mittels 1 mg/kg Körgergewicht Topotecan behandelt. Nach Versuchsende erfolgte die histologische Aufarbeitung. KM-sonographische Untersuchungen der Leberfilialisierung erfolgten an d6 und d20 nach retroorbitaler Injektion von 0,05 ml SonoVue® (Bracco, Italien). Mittels “Contrast dynamics Software” (Siemens, Deutschland) wurden Anflutungskinetiken ausgewertet. Hierbei wurden die Parameter “Spitze”, “Tp”, “AUC” und “MTT” ausgewertet. Ergebnisse: Unter Therapie sinkt der Wert der Spitzenintensität in den Herden (59,19% vs. 37,98%) und im gesamten Lebergewebe (27,90% vs. 12,29%), dies aber nicht signifikant (p = 0,73 und p = 0,17). Ohne Therapie nimmt die Tp sowohl in den Herden (36,75 s vs. 9,45 s) als auch in der Gesamtleber (21,67 s vs. 7,03 s) signifikant ab (p = 0,001 bzw. p = 0,041). Die mittlere Transitzeit innerhalb der Filiae sinkt ohne Therapie von 45,91 s auf 11,43 s signifikant (p = 0,001), innerhalb der Gesamtleber von 30,21 s auf 9,2 s ebenfalls signifikant (p = 0,015) ab. Schlussfolgerungen: Die Leberfiliae (und konsekutiv die Gesamtleber) der nicht-therapierten Mäuse waren signifikant schneller perfundiert als die Herde (und Gesamtleber) der Versuchstiere unter Chemotherapie. Erwartungsgemäß sinkt im Falle eines Tumorprogresses die Transitzeit von Filiae und somit der Gesamtleber signifikant. Die hochfrequente Kontrastmittelsonografie mit Perfusionskinetiken scheint ein verlässliches Monitoringtool in der Beurteilung des in-vivo-Therapieerfolgs der Lebermetastasierung im Mausmodell darzustellen.