Psychiatr Prax 2015; 42(06): 289
DOI: 10.1055/s-0034-1399937
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser

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Publication Date:
26 August 2015 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie halten das sechste Heft des Jahres in Ihren Händen. Schwerpunktmäßig finden Sie in diesem Heft Beiträge zur Psychoedukation:

Psychoedukation als Basisintervention Josef Bäuml und Kolleginnen machen in ihrem Editorial deutlich, dass Psychoedukation ein wesentlicher Baustein moderner psychiatrischer Standardbehandlung ist und verweisen auf die umfassende Evidenz und auf die Chancen dieser Basisintervention für Patienten und ihre Angehörigen.

Psychoedukation ein paternalistisches Konzept? Thomas Bock, Kolja Heumann und Wilhelm Peter Hornung debattieren zu den konzeptionellen Grundlagen von Psychoedukation. Ist Psychoedukation wirklich paternalistisch, stellt es einen Gegenpol zu Psychoseseminaren, Trialogforen und Peer-Beratern als Genesungsbegleiter dar? Oder ergänzen sich diese Interventionen?

Psychoedukation bei Depression Christine Rummel-Kluge und Kollegen legen Daten zur Verbreitung von Psychoedukation im deutschsprachigen Raum vor. Defizite werden insbesondere beim Einbezug von Angehörigen deutlich.

Kognitive Leistung und die Wirksamkeit einer integrierten psychologischen Intervention mit Psychoedukation bei Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko Die Autorinnen und Autoren legen eine multizentrische prospektive randomisierte Studie vor und untersuchen erstmals den Einfluss kognitiver Leistung auf den Therapieerfolg bei einer ganz besonderen Risikogruppe. Eine Studie mit erheblichen praktischen Konsequenzen für Frühinterventionen.

Recovery-Orientierung in der Psychoedukation Die Autorinnen und Autoren stellen eine qualitative Arbeit auf der Grundlage einer teilnehmenden Beobachtung von zwei ambulanten Gruppenformaten vor.

Darüber hinaus erwarten Sie noch weitere interessante Themen:

Erfolg von Supported Employment Die Frage, was Menschen mit schweren psychischen Störungen besser in Arbeit bringt beantwortet die internationale Literatur eindeutig: Supported Employment ist herkömmlichen Ansätzen überlegen. Die vorliegende Übersicht geht der Frage nach, welche Faktoren den Erfolg von Supported Employment weiter steigern.

Gewichtsbezogene Stigmatisierung Hendrik Wötzel und KollegInnen gingen der Frage nach, ob übergewichtige Patienten in der Psychiatrie seltener stigmatisiert werden als in der Somatik.

Psychotherapieforschung – wo geht die Reise hin? Bernhard Strauß macht einen Paradigmenwechsel in der Psychotherapieforschung aus und gibt einen exzellenten Einblick in gängige Paradigmen und wagt einen Ausblick auf eine mehr prozessorientierte Forschung, die auch differenzielle Therapeuteneffekte berücksichtigt.

Eine interessante Lektüre und einen guten Sommer wünschen Ihnen
Steffi Riedel-Heller, Christiane Roick und Georg Schomerus