Effektivität der unilateralen Coil-Implantation bei Patienten mit schwerwiegendem Lungenemphysem und beidseitigen inkompletten interlobären Fissuren – ein 1-Jahresverlauf

Hintergrund: Die endoskopische Coil-Implantation hat sich im kurzfristigen Verlauf als effektiv bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Lungenemphysem erwiesen. Langzeitdaten fehlen bisher.

Methoden: Retrospektive Analyse der Patienten, die bei einem heterogenen Emphysem und bilateralen inkompletten Fissuren mittels unilateraler Coil-Implantation in der Thoraxkliinik Heidelberg behandelt wurden. Lungenfunktion, 6-Minuten-Gehtest (6-MWT) und modified Medical Research Council (mMRC) wurden 90 Tage und 365 Tage nach Behandlung erhoben.

Ergebnisse: 21 Patienten (♂/♀: 12/9, Alter: 65 ± 6 Jahre) wurden in die Analyse eingeschlossen. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktionsparameter 90 Tage nach der Coils-Implantation, allerdings konnte nach 365 Tagen kein anhaltender Effekt nachgewiesen werden. So entsprach die FEV1 nach initial signifikanter Zunahme (0,70 ± 0,15L vs 0,82 ± 0,21L, p: 0,008) 1 Jahr nach der Intervention wieder dem Ausgangs-Wert (0,70 ± 0,15L vs 0,69 ± 0,15L). Vergleichbare Resultate fanden sich bezüglich der VC, RV und TLC. Auch im 6-Minuten-Gehtest zeigte sich nach 90 Tagen eine signifikante Zunahme (195 ± 108 m vs 243 ± 89 m, p: 0,015), die sich im Verlauf wieder dem Ausgangswert näherte (195 ± 108 m vs 219 ± 89 m). Ein vergleichbares Ergebnnis fand sich im mMRC nach 90 Tagen (3,19 ± 0,98 vs 2,55 ± 1,23, p: 0,02) und 1 Jahr später (3,19 ± 0,98 vs 2,65 ± 1,35, p: 0,04)

Schlussfolgerung: Nach initialer signifikanter Verbesserung der Lungenfunktionsparamter, der Belastbarkeit und im Dyspnoe-Score nach unilateraler Coil-Implantation konnte im 1-Jahres-Verlauf ein nahezu vollständiger Effektivitätsverlust gesehen werden. Umfassendere Studien sind jedoch zur Evaluation der Lanzeiteffektivität erforderlich, insbesondere auch nach einer bilateralen Coil-Implantation.