Pneumologie 2015; 69 - P508
DOI: 10.1055/s-0035-1544704

Pumpengetriebene ECCO2R als Alternative zur NIV-Therapie bei hyperkapnischem Lungenversagen

P Böhmer 1, L Coulee 1, R Kaiser 1, F Trudzinski 1, F Kaestner 1, H Wilkens 1, O Linn 1, F Seiler 1, S Fähndrich 1, R Bals 1, PM Lepper 1
  • 1Klinik für Innere Medizin V, Universitätskliniken des Saarlandes

Hintergrund: Lungenerkrankte Patienten stellen sich häufig bei Exacerbationen ihrer Erkrankung mit dem Bild der Hyperkapnie vor. Bisher bestand die Therapie in erster Linie durch Erhöhung der Ventilation unter zu Hilfenahme der NIV-Beatmung. NIV-Therapie kann problematisch sein, da Patienten unter Entlastung der Atemmuskulatur, diese weiter abbauen, es unter der Maske zu Druckstellen kommen kann, die Ernährung eingeschränkt ist sowie der Patient relativ immobil ist. Darüber hinaus gibt es NIV-Versager. Extracorporale CO2-Entfernung (ECCO2R) stellt eine Alternative zur NIV -Therapie dar.

Fallserie: Wir behandelten bislang 10 Patienten in der Exazerbation ihrer Erkrankung mittels pumpengetriebener veno-venöser ECCO2R (Maquet, Rastatt) als Alternative zur bzw. bei Versagen der NIV-Therapie. Alle Patienten stellen sich bei wiederholten Exazerbationen in unserer Klinik vor. Es handelte sich um Patienten mit COPD, Asthma, Sarkoidose und Cystischer Fibrose. Bei allen Patienten war der Verzicht auf eine NIV-Therapie möglich um die Hyperkanie aufzuheben. ECCO2R ohne NIV war hierbei meiste effektiver als NIV alleine. Druckstellen vorangegeangener NIV-Episoden heilten ab. Die Patienten waren zumeist in der Lage regelmäßig zu essen. Die Patienten konnten teils im Rahmen ihres physiotherapeutischen Trainings mit ECCO2R bis auf den Flur mobilisiert werden. Alle Patienten gaben an eine größere Lebensqualität ohne Maskenbeatmung mit ECCO2R zu haben.

Schlussfolgerung: Unserer Erfahrung nach ist pumpengetriebene ECCO2R-Therapie bei Patienten mit hyperkapnischem Lungenversagen sinnvoll möglich und für die Patientenfitness von Vorteil.