Pneumologie 2015; 69 - P327
DOI: 10.1055/s-0035-1544718

Das Ausmaß der Kontrollüberzeugungen korreliert mit Lungenfunktionsparametern und dem CAT-Score

N Zimmermann 1, N Scheffler 1, S Rheinländer 2, J Knobloch 2, D Jungck 2, A Koch 2, J Kronsbein 2
  • 1Ruhr-Universität Bochum
  • 2BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum

Einleitung: Erworbene Kontrollüberzeugungen haben Einfluss auf das Handeln, mit dem das somatische Befinden beeinflusst werden kann. Ziel dieser Studie war es, die Rolle der Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen bei COPD-Patienten zu beleuchten.

Methoden: In dieser klinischen Studie wurden 48 ambulante Patienten untersucht, bei denen zuvor eine COPD diagnostiziert worden war. Erhoben wurden Lungenfunktionsparameter, die Exazerbationsfrequenz, der COPD Assessment Test (CAT-Score) sowie ein Fragebogen zur Erhebung von Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit (KKG) und ein Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK). Die statistische Auswertung erfolgte mittels linearer Regression.

Ergebnisse: Von den 48 untersuchten Patienten konnte bei 42 Patienten (MW±SD: Alter 65,9 Jahre ± 7,25, FEV1 (%/Soll) 60,28 ± 21,07, packyears 52,4 ± 36,77) die Diagnose COPD auch mittels Lungenfunktionsdiagnostik bestätigt werden. Das Item für Internalität des FKK-Fragebogens korrelierte negativ mit der FEV1 (l) (p < 0,05; r2= 0,11) sowie positiv mit dem Ausmaß der Überblähung (RV/TLC (%)) (p < 0,05; r2= 0,11). Das Item zur fatalistischen Externalität korrelierte positiv mit der Diffusionskapazität DCO/VA(%) (p < 0,05; r2= 0,09). Der CAT-Score korrelierte negativ mit dem Item des Selbstkonzepts (p < 0,05; r2= 0,14).

Die erhobenen Items des KKG-Fragebogens zeigten keine signifikanten Korrelationen mit Lungenfunktionsparametern, der Exazerbationsfrequenz und dem CAT-Score.

Schlussfolgerung: Patienten mit hoher Internalität bzw. hohen Selbstkonzeptwerten hinsichtlich eigener Fähigkeiten fühlen sich auch bei deutlicher Lungenfunktionseinschränkung körperlich weniger von ihrer COPD-Erkrankung beeinflusst. Die Berücksichtigung der jeweiligen Ausprägung dieser Kontroll- und Kompetenzüberzeugungen könnte einen positiven Effekt auf die Compliance, die Handlungs-, Prophylaxebereitschaft und den Krankheitsverlauf haben.