Pneumologie 2015; 69 - V516
DOI: 10.1055/s-0035-1544873

Respiratorische Effekte von Drucker- und Kopierer-Emissionen – eine kontrollierte Expositionsstudie

RA Jörres 1, M Ehret 1, S Karrasch 1, B Herbig 1, R Schierl 1, S Seeger 2, J Langner 2, D Nowak 1
  • 1Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der LMU München
  • 2Bundesanstalt für Materialforschung BAM, Fachbereich 4.2, Berlin

Fragestellung: Die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Laserdruckeremissionen sind immer wieder Gegenstand von Aufmerksamkeit. Wir untersuchten die Effekte 75-minütiger Expositionen gegenüber Low-Emittern (LE, Untergrund 2000 – 4000 UFP/cm3) und High-Emittern (HE, 100.000 UFP/cm3).

Methoden: In standardisierter, randomisierter Weise wurden 23 anamnestisch Gesunde, 14 Personen mit leichtem, stabilem Asthma, sowie 15 Personen mit anamnestischen Beschwerden im Umgang mit Laserdruckern (Betroffene) untersucht. Die Messungen umfassten u.a. vorher und nachher Spirometrie, Bodyplethysmographie, Diffusionskapazität (CO, NO), exhaliertes CO und H2O2, bronchiales und alveoläres NO, Blutentnahmen und Nasensekret (IL-1β, IL-5, IL-6, IL-8, GM-CSF, IFNγ, TNFα), sowie Fragebögen (Symptome, Befindlichkeit).

Ergebnisse: Insgesamt fanden sich keine signifikanten Änderungen in Spirometrie und Bodyplethysmographie. Die volumenbezogene Diffusionskapazität für NO fiel nach HE- stärker als nach LE-Exposition ab (jeweils p < 0,05), doch war der Unterschied nicht signifikant. Bronchiales und alveoläres NO zeigten keine Änderungen, H2O2 einen Anstieg für beide Expositionen (jeweils p < 0,05). Im Serum stieg die Konzentration von ECP nach beiden Expositionen an (jeweils p < 0,05), für Zytokine sowie 8-OHdG (oxidativer Stress) fanden sich keine oder keine interpretierbaren Effekte. Im Nasensekret stieg IL-6 nach beiden Expositionen an (jeweils p < 0,05). Die funktionellen und biochemischen Änderungen ließen sich nicht klar Betroffenen, Asthmatikern oder Hyperreagiblen zuordnen. Die Symptome lagen auf einem sehr niedrigen Niveau, dominiert durch Augensymptome der Betroffenen, aber ohne konsistente Hinweise auf differenzielle Effekte der Expositionen.

Schlussfolgerung: Die Änderungen nach HE- und LE-Exposition waren gering bis sehr gering, obwohl Personen eingeschlossen wurden, die man aus anamnestischer und/oder physiologischer Sicht als besonders sensitiv ansehen würde.

Gefördert von der DGUV (FP 294)