Pneumologie 2015; 69 - P389
DOI: 10.1055/s-0035-1544897

Akute hämodynamische Effekte eines Atemmuskeltrainings (IMT)

S Stieglitz 1, C Priegnitz 2, N Anduleit 2, WJ Randerath 2
  • 1Klinik I, Kardiologie und Pneumologie, Petrus Krankenhaus Wuppertal, Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 2Krankenhaus Bethanien gGmbh Solingen

Einführung: Die Durchführung eines Atemmuskeltrainings zeigt bei zahlreichen Erkrankungen wie zum Beispiel Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD), pulmonaler Hypertonie (PH) oder Linksherzinsuffizienz Erfolge. Bislang sind jedoch die hämodynamischen Effekte eines solchen Trainings nie untersucht worden.

Methodik: Wir haben eine prospektive Studie an 22 Patienten durchgeführt, bei denen aus klinischen Gründen ein Rechtsherzkatheter (RHK) geplant war. Diese Patienten haben zusätzlich Trainingseinheiten mit dem Threshold IMT auch während des RHK durchgeführt. Die Einstellung des IMT erfolgt dabei nach individueller Verträglichkeit (Ziel: 20 – 25% des Pimax). Primärer Endpunkt war eine Änderung der pulmonalarteriellen Drücke unter IMT. Der Sauerstoffverbrauch der Atemmuskulatur unter IMT ist über die Änderung der pulmonalarteriellen Sättigung blutgasanalytisch gemessen worden.

Ergebnisse: Die Atemmuskelstärke kam zu folgenden Ergebnissen: Pimax 63,1 cm H2O (6,2 kPa), Pimax% Ist/Soll 59,5% und P0.1 3,3 cm H2O, P0.1% Ist/Soll 142%. Die pulmonalen Drücke vor Durchführung des IMT-Manövers betrugen s/d/m 41,3/13,6/25,3 mmHg, das Herzeitvolumen 5,3 l/min (Cardiac Index CI 2,7 l/min/m2) und die pulmonalvaskuläre Resistance PVR 295,7 dsc. Die pulmonalarterielle Sättigung betrug 71,8%. Das IMT-Training unter RHK wurde mit durchschnittlich 23,7 cm H2O (2,3 kPa) für 2,2 durchgeführt. Die pulmonalarteriellen Drücke (s/d/m 43,6/9,6/22,3 mmHg) und das Herzzeitvolumen (6,2 l/min; CI 3,2 l/min/m2) veränderten sich unter IMT nicht signifikant. Die pulmonalarterielle Sättigung unter IMT Training fiel jedoch signifikant auf 65,8% (p = 0,027).

Schlussfolgerung: Die pulmonalarteriellen Drücke verändern sich unter einem IMT Training nicht signifikant, lediglich der diastolische PA-Druck fällt tendenziell (p = 0,06). Der Sauerstoffverbrauch der Atemmuskulatur verdreifacht sich während eines 2-minütigen IMT mit 23,7 cm H2O (2,3 kPa).