Der Kreis Heinsberg führt seit September 2013 Sprechstunden für im Kreis neu zugewiesene
Asylanten durch. In den Jahren von 1993 bis 2003 führte die Unkenntnis der Krankenversorgung
einerseits zu einer ambulanten Unterversorgung durch fehlende Anbindung an einen Hausarzt
und auf der anderen Seite zu häufigen Selbsteinweisungen in die nächste Universitätsklinik
mit hohen Kosten für die Städte und Gemeinden im Kreis. Ziel der Sprechstunde ist
eine verbesserte hausärztliche Anbindung und hierdurch verbesserte medizinische Versorgung
der Flüchtlinge. Die Asylanten werden durch die örtlichen Sozialämter in die Sprechstunde
vermittelt, die einmal wöchentlich durch einen Arzt/Ärztin des Gesundheitsamtes angeboten
wird. Dabei wird eine kurze Anamnese erhoben, einschließlich Impfanamnese, nach der
Durchführung eines Röntgenbildes des Thorax und ggfs. Aufenthalt in einem Ebola-Gebiet
gefragt. Die Asylanten werden über das Vorgehen im Krankheitsfall informiert, es wird
ihnen eine Liste mit Anschriften der ortsansässigen niedergelassenen Ärzte/Ärztinnen,
der Notfallpraxen und des nächstgelegenen Krankenhauses übergeben. Ferner werden Impfempfehlungen
ausgesprochen und ggfs. Aids-Aufklärungsblätter der BZGA in den jeweiligen Sprachen
mitgegeben. Problematische ist die Sprachbarriere. Dabei wird sich eines Internet-Übersetzungsprogramms
bedient, das meist, jedoch nicht immer, die wesentlichen Inhalte vermitteln kann.
Auf dem Plakat wird der Inhalt der Sprechstunde und die Statistik des Jahres 2104
dargestellt.