Schwarzes Brett

Antwort des Monats – Warum folgt auf Alkohol der Kater?

Durst, Brummschädel, Gliederschmerzen, übelkeit oder gar Erbrechen – wer am Abend zu viel Alkohol getrunken hat, muss am nächsten Morgen meist dafür büßen. Wie ist das zu erklären? Für das sogenannte alkoholische Post-Intoxikationssyndrom kommen mehrere Faktoren zusammen, weiß Helmut Seitz, Leiter des Zentrums für Alkoholforschung an der Universität Heidelberg. Zum einen hemmt Alkohol die Ausschüttung von Vasopressin, einem antidiuretischen Hormon. Daher müssen wir nach Alkoholkonsum häufiger auf die Toilette und scheiden so vermehrt Elektro lyte aus. Diese fehlen nun dem Körper und rufen die typischen Katersymptome wie Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme hervor.

Wer unter übelkeit und Erbrechen leidet, bei dem hat die Leber Probleme, den Alkohol abzubauen. Sie verwandelt das Ethanol zuerst in Acetaldehyd. Da dieses giftig ist, muss die Leber es schnell durch das Enzym Aldehyd- Dehydrogenase (ALDH) zu harmloser Essigsäure umgewandeln. überschreitet die Alkoholmenge ein bestimmtes Maß, hat die Leber Mühe, das Gift unschädlich zu machen. Die Folgen sind Erröten, Schwitzen, übelkeit und Erbrechen. Bei vielen Asiaten sorgt bereits eine geringe Alkoholmenge für einen derartigen Kater. Das liegt an einer Genvariante, die 40 Prozent der Asiaten haben und die dazu führt, dass das ALDH-Enzym weniger aktiv ist und der Alkohol somit schlecht abgebaut wird.

Wissenschaftler nehmen auch an, dass Begleitgifte, die sogenannten Fuselstoffe, das alkoholische Post-Intoxikationssyndrom verstärken. Methanol ist ein solcher Fuselstoff, der vermehrt in Getränken wie Rotwein, Rum, Cognac, Brandy oder Whisky vorkommt.

Wer dem Kater vorbeugen möchte, isst zuerst etwas und trinkt zu jedem Glas Alkohol ein Glas natriumreiches Mineral wasser.

giro