Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - A17
DOI: 10.1055/s-0035-1548617

Operatives Management präkordialer Lymphknoten bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom

S Prader 1, P Harter 1, C Grimm 2, A Traut 1, B Ataseven 1, A du Bois 1
  • 1Kliniken Essen Mitte, Essen, D
  • 2Univ. Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, A

Hintergrund: Die Bedeutung präkordialer Lymphknoten beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom und die Patientencharakteristik sowie Komplikationen durch die operative Entfernung präkordialer Lymphknoten.

Methodik: Die retrospektive Analyse unserer Datenbank ergab seit 2013 bis November 2014 einundzwanzig Fälle bei denen präkordiale Lymphknoten untersucht wurden. Alle Patientinnen hatten eine präoperative CT-Untersuchung des Abdomens. Die im miterfassten basalen Anteil des Thorax darstellbaren präkordialen Lymphknoten von > 1 cm wurden als suspekt gewertet und bei Patientinnen mit einem intraabdominalen Tumorrest < 1 cm nach Lebermobilisation und Eröffnung des Diaphragmas entfernt.

Ergebnisse: Von den 21 eingeschlossenen Patientinnen hatten 20 nachgewiesene histologisch gesicherte Lymphknotenmetastasen. Alle Patientinnen hatten eine ausgeprägte Peritonealcarcinose, die ausgedehnte Oberbaucheingriffe mit flächiger Entfernung des Zwerchfellperitoneums rechts notwendig machten. In 11 Fällen wurde die Milz entfernt. Es traten keine Komplikationen wie Mediastinitis, Hämatothorax oder thorakoabdominale Fisteln auf.

Schlussfolgerung: Die Erfahrungen zum Management präkordialer Lymphknoten sind limitiert. Ihr Nachweis in der präoperativen Bildgebung weißt auf eine ausgedehnte Peritonealcarcinose hin. Die Exstirpation sollte erfolgen sofern der Allgemeinzustand der Patientin dies zulässt und hierdurch Tumorfreiheit erzielt werden kann. Die operative Expertise sollte die Mobilisierung der Leber, Deperitonealisierung und Eröffnung des Zwerchfells mit gegebenfalls Fullthickness-Resektion sowie die Entfernung von suspekten präkordialen Lymphknoten und den Wiederverschluss des Zwerchfells gewährleisten.