Lymphdrainage – Umfangreiches Standardwerk

Mit der vierten Auflage ist dieses Buch aus dem Therapiealltag der Lymphdrainage nicht mehr wegzudenken, und zwar sowohl als Lern- und Lehrbuch als auch als Nachschlagewerk bei konkreten Fragen zum Patienten. Im Gegensatz zur zweiten Auflage, die in zwei Bänden vorlag, handelt es sich bei der vierten um einen 600 Seiten starken Band. Leider liegt er nur broschiert und nicht mehr gebunden vor. Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlicher geworden, und jedem Kapitel ist ein Literaturverzeichnis angeschlossen. Das Vorwort ist lesenswert: Es bezieht zu wichtigen Themen Stellung wie zum „Griffestreit“ verschiedener Schulen und zum Umgang mit EBM-Kriterien.

Viele Kapitel sind neu hinzugekommen, zum Beispiel über den Vergleich der Asdonkund Vodder-Griffe, über osteopathische Möglichkeiten zur Manipulation des Lymphsystems oder zum Thema Lymphtaping. Andere Kapitel haben die Autoren sinnvoll erweitert. Immer wieder machen sie auf den immensen Forschungsbedarf aufmerksam, sodass Studierende eine Fülle von Themen für ihre Abschlussarbeit finden können. Tolle Abbildungen – anatomische Strukturen wurden mit Schminke künstlerisch auf die Haut aufgetragen – lassen das Lymphsystem plastisch erscheinen. Unübersehbare magentafarbene Hinweise mahnen zur Vorsicht. Merksätze sowie Übersichten über Griffmöglichkeiten sind in blau unterlegten Kästen zu finden. Umfangreiche Online-Extras runden dies alles ab.

Ein empfehlenswertes Lehrbuch für Auszubildende. Erfahrene Therapeuten können es gut als Nachschlagewerk nutzen.

Michaela Raderschall-Prompe, Physiotherapeutin aus Bonn