ergopraxis 2015; 8(04): 14-16
DOI: 10.1055/s-0035-1550071
wissenschaft
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Internationale Studienergebnisse


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10 April 2015 (online)

Arthritis der Hand – Gelenkschutztraining verbessert Symptome und Umgang mit Schmerz

Klienten mit einer handbezogenen Arthritis profitieren von einem ergotherapeutischen Selbstmanagementprogramm, das Gelenkschutztraining integriert. Zu diesem Schluss kommt ein interdisziplinäres Forschungsteam um die Physiotherapeutin Dr. Krysia Dziezic von der Keele University in Staffordshire, England.

Die Forscher führten eine randomisierte kontrollierte Studie durch, an der 257 Klienten teilnahmen. Sie waren mindestens 50 Jahre alt und hatten in den vergangenen 12 Monaten immer wieder unter Handschmerzen gelitten. Die Forscher ordneten die Klienten nach dem Zufallsprinzip vier verschiedenen Gruppen zu. In der ersten Gruppe durchliefen die Teilnehmer ein ergotherapeutisches Gelenkschutztraining. In der zweiten Gruppe vermittelten Ergotherapeuten den Klienten Bewegungsübungen für die Hand. Die Teilnehmer der dritten Gruppe erhielten eine Kombination aus beiden Interventionen, während die Klienten der vierten Gruppe an keiner dieser Maßnahmen teilnahmen. Die Interventionen fanden über einen Zeitraum von vier Wochen im Gruppensetting statt und umfassten vier Sitzungen a 1-1,5 Stunden.

Um die Effekte der Interventionen zu ermitteln, füllten die Teilnehmer zu Beginn der Studie sowie drei, sechs und neun Monate später einen Fragebogen über ihren gesundheitlichen Zustand aus. Zudem setzten die Forscher vor der Intervention sowie sechs Monate später die Schmerz- und Funktionssubskalen des Australian Canadian Osteoarthritis Hand Index (AUSCAN) ein. Außerdem ermittelten sie mit den OARSI-OMERACT-Kriterien, ob die Teilnehmer ihre Symptomatik insgesamt verbessern konnten. Anhand dieser Kriterien konnten die Forscher belegen, dass Interventionen mit Gelenkschutztraining nach sechs Monaten signifikant häufiger zu positiven Therapieeffekten führten. Die Teilnehmer dieser Interventionen fühlten sich nach drei, sechs und zwölf Monaten auch stärker dazu in der Lage, selbstwirksam mit ihren Schmerzen umzugehen. Allerdings führte keine der untersuchten Interventionen zu signifikanten Veränderungen auf den AUSCAN-Subskalen Schmerz oder Funktion.

Die Forscher schlussfolgern, dass Ergotherapeuten älteren Klienten mit handbetonter Arthritis ein Selbstmanagement-Programm anbieten können. Dabei sollten die Klienten vor allem lernen, wie sie ihre Gelenke schonend im Alltag einsetzen. Durch ein Gelenkschutztraining können sie ihre Symptomatik mittelfristig verbessern. Außerdem entwickeln sie nachhaltige Strategien, um selbstwirksam mit ihrem Schmerz umzugehen.
fk
Ann Rheum Dis 2015; 74: 108–118