Rofo 2015; 187 - WISS106_3
DOI: 10.1055/s-0035-1550946

Kardiale MR Elastografie – Evaluation zeitaufgelöster Parameter für die Diagnostik diastolischer Fehlfunktion

T Elgeti 1
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie, Campus Benjamin Franklin, Berlin

Zielsetzung:

Evaluation des diagnostischen Potentials der zeitaufgelösten Scherwellenamplituden(SWA)-Analyse mit Magnetresonanzelastografie(MRE) des Herzens.

Material und Methodik:

EKG-getriggerte SWA-basierte MRE des Herzens wurde mit 24.13 Hz ext. Anregungsfrequenz bei insgesamt 50 Personen durchgeführt. Es wurden jeweils 10 asymptomatisch Junge und Alte, sowie Patienten mit milder, mittelgradiger und hochgradiger diastolischer Dysfunktion des Herzens untersucht. Es wurden das diastolische Niveau der SWA gemessen und mit dem Niveau der SWA in der Thoraxwand normalisiert (U0(dia)). Aus dem zeitlichen Unterschied zwischen SWA-Änderung und morphologischer Veränderung der Querschnittsfläche des linken Ventrikels (LV) wurde das sog. elastizitätsbasierte diastolische kardiale Zeitintervall (τR0) bestimmt und mit der Herzrate des Individuums normalisiert. Die Ergebnisse wurden mittels Varianzanalyse und Bonferroni-korrigiertem Paarvergleich ausgewertet.

Ergebnisse:

Junge und alte Vergleichspersonen zeigten U0(dia) von 0.95(SEM0.07) und 0.79(0.07), (p = 0.06). Verglichen zu jungen Kontrollpersonen zeigten Patienten mit milder, mittel- und hochgradiger diastolischer Fehlfunktion signifikant verminderte U0(dia) von 0.60(0.07), 0.55(0.07) und 0.55(0.07) (p < 0.001, F-test). τR0 betrug 90(11) und 82(11)ms in jungen und alten Kontrollpersonen und 132(11), 135(11) und 127(12) in den Gruppen diastolischer Fehlfunktion mit signifikanten Unterschieden zwischen den alten Kontrollpersonen und Patienten mit milder und mittelgradiger diastolischer Dysfunktion (p = 0.001, F-test). Die besten Grenzwerte für U0(dia)/τR0 betrugen 0.66/115. Hiermit konnte eine AUROC von 0.84/0.85 mit einer Sensitivität von 72/74% und Spezifität von 85/100% erreicht werden.

Schlussfolgerungen:

Bei Patienten mit diastolischer Dysfunktion können eindeutige Veränderungen des normalisierten diastolischen SWA-Niveaus und des elastizitätsbasierten diastolischen Zeitintervalls nachgewiesen werden. Beide Parameter zeigen eine gute diagnostische Performance für diastolische Dysfunktion.