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DOI: 10.1055/s-0035-1551438
Risikoreduktion eines Gleason-Upgrades bei der radikalen Prostatektomie durch gezielte MRT-Biopsieverfahren
Zielsetzung:
Diese Studie vergleicht die Rate des Gleason-Upgrades gezielter MR-gesteuerter Prostatabiopsien (MR-GB), systematischer transrektaler Ultraschall-Biopsien (TRUS-GB) und der Kombination der beiden Biopsieverfahren durch die radikale Prostatektomie (RPE).
Material und Methodik:
77 konsekutive Patienten mit RPE und präoperativem multiparametrischen MRT der Prostata (T2WI, DWI, DCE) und anschließender gezielter MR-GB wurden in die Studie eingeschlossen. 52 dieser Patienten hatten eine zusätzliche systematische 12-fach TRUS-GB in gleicher Biopsiesitzung. Der konventionelle Gleason-Score (cGS = primäres + sekundäres Muster) und das höchste Gleason-Muster (hGP) im Vergleich von Biopsie und radikalem Prostatektomiepräparat wurden analysiert.
Ergebnisse:
Die MR-GB zeigte im Vergleich zur TRUS-GB ein niedrigeres Gleason-Upgrade (cGS: 36,4% vs. 50,0%; hGP: 15,6% vs. 32,7%). Die Differenz zwischen MR-GB und TRUS-GB war für das hGP signifikant unterschiedlich (OR = 0,38, 95%-KI = 0,16 – 0,89; p = 0,025). Die Kombination von MR-GB und TRUS-GB zeigte das niedrigste Gleason-Upgrade (cGS: 28,8%; hGP: 11,5%) und im Vergleich zur TRUS-GB ein signifikant reduziertes Risiko eines Upgrades (cGS: OR = 0,41, 95%-KI = 0,18 – 0,91; p = 0,029; hGP: OR = 0,27, 95%-KI = 0,10 – 0,75; p = 0,012).
Schlussfolgerungen:
Die multiparametrische MRT und konsekutive MR-gezielte Biopsien reduzieren signifikant die Gefahr des „undergradings“ bei der präoperativen Stanzbiopsie. MR-gezielte Biopsien ermöglichen damit dem Urologen eine bessere präoperative Risikoeinschätzung als klassische systematische transrektale ultraschallgesteuerte Biopsien.