Rofo 2015; 187 - WISS312_7
DOI: 10.1055/s-0035-1551443

Diffusionsgewichtete MRT der Prostata: Vorteile einer gezoomten EPI mit paralleler Sendetechnik

K Thierfelder 1, M Scherr 1, M Notohamiprodjo 2, J Weiß 2, O Dietrich 3, U Mueller-Lisse 1, J Pfeuffer 4, K Nikolaou 2, M Reiser 1, D Theisen 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 3Ludwig-Maximilians-Universität München, Josef-Lissner-Labor des Instituts für Klinische Radiologie, München
  • 4Siemens Healthcare, Application Development, Erlangen

Zielsetzung:

Die diffusionsgewichtete MRT (DWI) der Prostata ist häufig durch Verzerrungsartefakte belastet. Ziel der Studie war die Evaluation einer FOV-reduzierten DW-EPI (zoomed EPI, z-EPI) mit 2D-selektiver paralleler Sendetechnik im Vergleich zu einer konventionellen single-shot-EPI (k-EPI).

Material und Methodik:

Im Rahmen der durch die Ethikkommission genehmigten prospektiven Studie wurden die MRT-Untersuchungen von 35 konsekutiven Patienten ausgewertet. Alle Untersuchungen der Prostata wurden an einem 3T-System durchgeführt, welches über 2 unabhängige Sendekanäle verfügt. Der 2D-RF-Puls der z-EPI wurde um einen Faktor 1,7 verkürzt. Das FOV der z-EPI betrug 150 × 90 mm, das der k-EPI 380 × 297 mm. Zwei verblindete und erfahrende Reader evaluierten 3 Aspekte der Bildqualität auf 5-stufigen Likert-Skalen. Zur Quantifizierung von Verzerrungsartefakten wurden der maximale coronare bzw. sagittale Durchmesser sowie das Prostatavolumen bestimmt und mit einer anatomischen T2-gewichteten Sequenz verglichen.

Ergebnisse:

Die z-EPI zeigte sich der k-EPI im Hinblick auf die Gesamt-Bildqualtiät überlegen (3,39 ± 0,62 vs. 2,45 ± 0,67). Auch gelang die Abgrenzung der peripheren Zone gegenüber der Transitionalzone in der z-EPI besser (3,29 ± 0,65 vs. 2,41 ± 0,65), p jeweils < 0.0001. Die Artefakte waren signifikant geringer in der z-EPI (0,93 ± 0,73 vs. 1,49 ± 1,08), p < 0,001. Die quantitative Analyse zeigte für die z-EPI eine höhere Übereinstimmung mit der T2-gewichteten Sequenz hinsichtlich des koronaren (ICCs: 0,95 vs. 0,93) und sagittalen (0,86 vs. 0,73) Durchmessers sowie in Bezug auf das Prostatavolumen (0,94 vs. 0,92). Die ADC-Werte unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Sequenzen (p > 0,05).

Schlussfolgerungen:

Die gezoomte EPI mit paralleler Sendetechnik führt zu substantiellen Verbesserungen in der DWI der Prostata im Hinblick auf verschiedene Aspekte der Bildqualität sowie die Artefaktbelastung.