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DOI: 10.1055/s-0035-1551644
Immunhistochemische Analyse von CD56 positiven uNK-Zellen im Endometrium
Fragestellung: Uterine natürliche Killerzellen (uNK-Zellen) stellen einen Großteil der immunologischen Zellen währenden der Implantation und Frühschwangerschaft dar. Ihre pathophysiologische Bedeutung und Verteilung während des Menstruationszyklus bzw. in der Schwangerschaft ist jedoch nur teilweise erforscht. Zudem gibt es erste Hinweise, dass die Konzentration an uNK-Zellen bei Frauen mit habituellen Aborten (RSA) und Implantationsversagen (RIF) erhöht ist. Ziel unserer Studie ist es, die Bestimmung von uterinen NK-Zellen als potentiellen diagnostischen Marker bei RSA und RIF Patientinnen weiter zu etablieren.
Methodik: Endometrium-Bioptate von insgesamt n = 254 Patientinnen, davon n = 117 mit Implantationsversagen und n = 137 mit habituellen Aborten, sowie n = 15 gesunden fertilen Frauen (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von I. Santillan, Madrid/Spanien) wurden immunhistochemisch mittels DAB -Nachweis auf CD56-positive uNK-Zellen untersucht. Die Statistische Auswertung erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test (p = 0,05).
Ergebnisse: Das Endometrium von RIF Patientinnen (n = 117) bzw. RSA- Patientinnen (n = 137) wies 275 ± 202 (MW ± SD) bzw. 233 ± 185 uNK-Zellen auf, wobei 67,5% der RIF bzw. 65,7% der RSA Proben 40 – 300 und 30,8% der RIF bzw. 27,0% der RSA Proben 300 – 600 (oder mehr) uNK-Zellen/cm2 zeigten. Im Gegensatz dazu konnten bei den Kontrollen (n = 15) 158 ± 70 uNK-Zellen/cm2 nachgewiesen werden, davon bei 93% 40 – 300 uNK-Zellen/cm2. Es zeigte sich ein jeweils signifikante Unterschiede in der uNK-Zell Expression von RSA/RIF Patientinnen und Kontrollen (p < 0,001), aber nicht zwischen RSA und RIF Patientinnen (p = 0,763). Aufgrund dieser Ergebnisse sowie zahlreicher Vorarbeiten erfolgte die Entwicklung eines Score für die diagnostische Auswertung von uNK-Zellen: 0 – 40 = geringe Anzahl, 40 – 300 = normale Anzahl, 300 – 600 = erhöhte Anzahl und > 600 = deutlich erhöhte Anzahl.
Schlussfolgerungen: Die immunhistochemische Analyse von CD56 positiven uNK-Zellen bietet einen neuen diagnostischen Marker für RSA/RIF Patientinnen. Insgesamt fanden sich bei 28,7% der RSA/RIF Patientinnen erhöhte uNK-Zellen. Die Pathophysiologische Bedeutung erhöhter uNK-Zellen ist Teil der aktuellen Forschung, ebenso mögliche immunmodulatorische Therapieansätze bei RSA/RIF Patientinnen.