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DOI: 10.1055/s-0035-1551765
Humanes Non-Mercaptalbumin: methodischer Aspekt eines Prognosemarkers bei ACLF
Einleitung:
Albumin liegt im menschlichen Körper in drei Oxidationsstufen vor: reduziertes Mercaptalbumin (HMA), reversibel oxidiertes Non-Mercaptalbumin (HNA1) und irreversibel oxidiertes Non-Mercaptalbumin (HNA2). Bei akut auf chronischem Leberversagen (ACLF) wurde eine Verschiebung von HMA zu HNA (1+2) im Vergleich zu Gesunden festgestellt. HNA2 könnte zudem ein viel versprechender Prognosemarker bei ACLF sein.
Die genannten Albuminfraktionen können aus unterschiedlichem Probenmaterial (EDTA, Serum, Lithium-Heparin, Natriumcitrat) bestimmt werden. Ziel der Arbeit ist die Klärung des Einflusses des Probenmaterials auf die Messergebnisse.
Methoden:
Zwanzig gesunde Personen (n = 10 weibliche, n = 10 männliche; mittleres Alter 36 (24, 60)) wurden in die Studie eingeschlossen. Es wurden zum gleichen Zeitpunkt Serum bzw. Plasma aus EDTA, Natriumcitrat (NC) und Lithium-Heparin (LH) asserviert. Die o.g. Oxidationsstufen wurden mittels HPLC gemessen und mit einer halbautomatischen Analysesoftware (Peak Fit, V4.12) ausgewertet.
Ergebnisse:
Die gemessenen Werte für HMA sind in EDTA im Vergleich zu Serum, LH und NC signifikant niedriger (EDTA: 75,0% (3,4), Serum: 78,1% (3,2), LH: 78,9% (3,3), NC: 78,8% (3,2), p < 0,0001). Es zeigt sich somit eine systematische Unterschätzung des HMA in EDTA-Plasma um rd. 3%.
HNA1 wird in EDTA um ebendiesen Prozentsatz im Vergleich zu Serum, LH und NC signifikant höher gemessen (EDTA: 23,5% (3,2), Serum: 20,7% (3,0), LH: 19,8% (3,0), NC: 19,8% (2,7), p < 0,001).
Im Hinblick auf HNA2 zeigte sich keine systematische Verzerrung.
Diskussion:
EDTA beeinflusst den Oxidationszustand von Albumin im Sinne einer reversiblen Oxidation. Die Probenmaterialien zeigen jedoch keinen Einfluss auf HNA2 und eine Veränderung bei Gesunden würde sich wegen der niedrigen HNA2-Werten deutlich zeigen. Aufgrund der schnelleren Probenaufarbeitung wird EDTA-Plasma als bevorzugtes Material für die Bestimmung von oxidativem Stress verwendet, man muss sich der Unterschätzung von HMA jedoch bewusst sein.