Pneumologie 2015; 69 - A11
DOI: 10.1055/s-0035-1552910

Auswirkungen pathologisch-anatomischer und histologischer Aberrationen auf die Ergebnisse der Impuls-Oszilloresistometrie beim Schwein: Erste histo-pathologische Charakterisierungen

S Becker 1, C Püllen 1, K Köhler 2, H Willems 1, G Reiner 1
  • 1Klinik für Schweine (Innere Medizin und Chirurgie), Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 2Institut für Veterinärpathologie, Justus-Liebig-Universität Gießen

Einleitung:

Komplexe respiratorische Erkrankungen spielen in der Schweineproduktion eine große Rolle. Die Früherkennung ist entscheidend für Produktionseffizienz sowie nachhaltigen Tier- und Verbraucherschutz, lässt sich jedoch anhand des klinischen Bildes allein nicht darstellen. Auch erste Erfahrungen mit der Impuls-Oszilloresistometrie beim Schwein zeigen nur eine geringe Übereinstimmung mit dem klinischen Bild. Um die Variabilität der IOS-Daten besser verstehen zu können, müssen weitere differenzierende Merkmale untersucht werden, insbesondere pathologische und pathohistologische Parameter. Ziel der vorliegenden Studie ist zunächst, die Variabilität der der Gesamtuntersuchung zugrundeliegenden Tierkohorte anhand pathohistologischer Merkmale zu beschreiben.

Methoden:

Von 64 Tieren einer Kohorte zum Studium der Zusammenhänge zwischen klinischen, pathologischen und mikrobiologischen Zusammenhängen mit der Variabilität der IOS-Ergebnisse wurden die Lungen im Rahmen der Sektion in 76 pathologisch-anatomisch ausgewertete Messbezirke unterteilt. Je Lunge wurden 6 Lappen (außer L. accessorius) einer detaillierten histologischen Untersuchung unterzogen und auf Basis der histologischen Befunde und der betroffenen Lungenanteile die wichtigsten Pneumonieformen anhand kontinuierlich verteilter Scores gegenübergestellt.

Ergebnisse:

Innerhalb der untersuchten Lungenlappen konnten insbesondere interstitielle (70,3%), Broncho- (18%) und fibrinöse/hämorrhagisch-nekrotisierende Pneumonie (13%) unterschiedlicher Grade in Rein- oder Mischform diagnostiziert werden. Grenzwerte zwischen unterschiedlichen Graden der einzelnen Pneumonieformen waren fließend, jedoch anhand derer wichtigsten determinierenden, histologischen Einzelparameter ziehbar.

Schlussfolgerung/Ausblick:

Die ausgeprägte histologische Variabilität der untersuchten Lungenlappen verspricht eine gute Eignung des Probenmaterials zur vertiefenden Entschlüsselung der IOS-Variabilität in der verfügbaren Tierkohorte.