Neuropediatrics 2015; 46(03): 229-232
DOI: 10.1055/s-0035-1555021
Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mitteilungen aus der Gesellschaft für Neuropädiatrie für Juni 2015

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Publication Date:
26 May 2015 (online)

Liebe Mitglieder der Gesellschaft für Neuropädiatrie,

wie in jeder Ausgabe von Neuropediatrics möchten wir Sie an dieser Stelle auch wieder über wichtige aktuelle Themen der GNP informieren.

Am 26. April ist die 41. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie in Basel zu Ende gegangen. Über 600 Neuropädiaterinnen und Neuropädiater trafen sich auf Einladung des Tagungspräsidenten Prof. Dr. Peter Weber bei überwiegend frühsommerlichen Wetter im Congresscenter Basel – 25 Jahren nachdem Prof. Dr. Jürg Lütschg die Jahrestagung der GNP erstmalig in Basel durchführte.

Als Leitmotiv der Jahrestagung stand der Begriff „Netzwerke“ nicht nur für neuronale Netzwerke, sondern betonte auch den Stellenwert eines vernetzten Denkens und Handelns – zwischen allen medizinischen Fächern, zwischen Ärzten, Therapierenden, Betreuenden und Betroffenen, zwischen Grundlagenwissenschaft und klinischer Medizin. In den Vorträgen und Posterbeiträgen zu den Haupthemen aus den Bereichen der Entwicklungsneurologie, Rückenmark, der Sprache und der geistigen Behinderung wurde die Bedeutung und der Nutzen einer vernetzten Arbeit ebenso deutlich wie in den Begleitthemen der dissoziativen Störungen, Myopathien und der interventionellen Behandlung der Zerebralparese. Freie Vorträge und Poster ergänzten das breite Themenspektrum.

Wir danken allen Teilnehmenden, die nach Basel gekommen sind, wobei besonders erfreulich war, dass der Einladung auch insgesamt 277 Nichtmitglieder der GNP gefolgt sind, darunter zahlreiche Therapierende, medizinisches Fachpersonal und Medizinstudierende. Wir sehen in den wachsenden Teilnehmerzahlen in diesem Bereich einen Hinweis darauf, dass die GNP und ihre Jahrestagung immer wichtiger und auch attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte werden, aber auch, dass wir als Fachgesellschaft ein wichtiger Themenpartner für nichtärztliche Berufsgruppen sind. Beide Bereiche sind aber auch noch weiter ausbaufähig.

Der Vorstand dankt an dieser Stelle auch nochmals sehr herzlich dem Kongresspräsidenten Prof. Peter Weber und seinem Organisationskomitee, der Kongressorganisation und dem wissenschaftlichen Komitee für die enorme Arbeit, die in der Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung eines solchen Kongresses steckt. Nicht zuletzt dankt der Vorstand aber auch allen Referentinnen und Referenten sowie den Sitzungsvorsitzenden für ihren Beitrag zum Gelingen des Kongresses.

Zu Beginn der Mitgliederversammlung am 23. April wurde außerdem den beiden verstorbenen Ehrenmitgliedern Prof. Dr. Heinz Prechtl (Wien, +2014) und Prof. Dr. Bengt Hagberg (Lund, +2015) gedacht. Ein Nachruf auf Prof. Hagberg wird in der nächsten Ausgabe von Neuropediatrics erscheinen.

Als neue Ehrenmitglieder der Gesellschaft für Neuropädiatrie wurden in der Mitgliederversammlung Prof. Dr. Franz Staudt und Prof. Dr. Jürg Lütschg für Ihr jeweils langjähriges Engagement für die deutschsprachige Neuropädiatrie geehrt, die Laudationes hielten Dr. Andrea Capone und Prof. Dr. Martin Staudt.

Auf Antrag des Vorstandes stimmte die Mitgliederversammlung in Basel einstimmig ohne Gegenstimmen dem Vorschlag zu, den wissenschaftlichen Ehrenpreis der GNP umzubenennen. Der neue Name lautet nun Ehrenpreis der Gesellschaft für Neuropädiatrie bzw. Honorary Award of the German speaking Child Neurology Society - Gesellschaft für Neuropädiatrie. Peter E. Becker, der bisherige Namensgeber des Preises, muss nach neueren Recherchen als doch so erheblich verstrickt in die nationalsozialistische Ideologie und deren Verbrechen im Dritten Reich angesehen werden, dass er aus heutiger Sicht als Vorbild und Namensgeber eines wissenschaftlichen Preises nicht in Frage kommen kann.

Während der Jahrestagung in Basel bot die GNP den Tagungsteilnehmenden einen vergrößerten Stand mit erweitertem Informationsangebot und Treffpunktfunktion an. Am Stand in der Industrieausstellung gab es neben Informationsmaterial zum Mitnehmen und Infowänden mit ersten Ergebnissen der Online-Umfrage, einer Stellenbörse, Veranstaltungshinweisen usw. vor allem die Möglichkeit für Gespräche mit unserer Geschäftsstellenleiterin Claudia Günther und den Mitgliedern des erweiterten Vorstandes. Die Standbesucher haben uns in den Gesprächen viele Anregungen mitgegeben, und wir haben viele Fragen beantwortet. Und noch am Stand in Basel haben während der Jahrestagung über 20 Kolleginnen und Kollegen einen Aufnahmeantrag als neue Mitglieder gestellt. Dies Ergebnis freut uns besonders!

Unter dem prägnanten Titel Neuropädiatrie „im Pott“ wird vom 21. bis 24. April 2016, die 42. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie in Essen und Bochum stattfinden, unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ulrike Schara und Prof. Dr. Thomas Lücke. Neben dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen wartet ein sicherlich spannendes wissenschaftliches Programm zu den Hauptthemen Neonatale Neurologie, Neuromuskuläre Erkrankungen, Neurometabolische Erkrankungen und Multisystemerkrankungen - Chronisch krank in der Neuropädiatrie auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bitte merken Sie schon jetzt dieses Datum vor. Weitere, stets aktuelle Informationen zu den Jahrestagungen – und natürlich auch zu vielen anderen Themen der Gesellschaft für Neuropädiatrie – finden Sie jederzeit auf unserer Homepage im Internet ().

Mit freundlichen kollegialen Grüßen im Namen des Vorstandes,

Dr. Andreas Sprinz

Schriftführer

Berlin/Havixbeck, im Mai 2015