Diabetes aktuell 2015; 13(3): 99
DOI: 10.1055/s-0035-1556073
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Herz im Visier

Antje Bergmann
,
Peter E. H. Schwarz
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Publication Date:
08 June 2015 (online)

In dieser Ausgabe geht es „an's Herz“! Wir beleuchten die Herzinsuffizienz in vielen Facetten, von psychischen Begleiterkrankungen bis hin zum Eisenmangel. Warum ist dies so wichtig? Weil viele unserer chronisch kranken Patienten mit Typ-2-Diabetes auch Herzerkrankungen aufweisen.

Doch zunächst ein kurzer Rückblick auf den Diabetes Kongress 2015. Im Fokus stand: „Diabetes Typ 2 im Alter maßgeschneidert behandeln“. Die 50. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft in Berlin (14.–16.5.15) stellte den älteren Patienten in den Mittelpunkt und wer Zeit hatte, nach Berlin zu fahren, konnte in vielen hochinteressanten Vorträgen und Workshops die Gelegenheit nutzen, Experten nah zu sein, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Nun zu unserer aktuelle Ausgabe: Im ersten Artikel dokumentiert Karl Georg Häusler, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Charité, Centrum für Schlaganfallforschung Berlin, dass kardiovaskuläre Probleme nicht nur am Herzen „enden“ – im Gegenteil, Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache weltweit und Hauptursache erworbener Behinderung bei Erwachsenen. Ursachen wie Vorhofflimmern und die chronische Herzinsuffizienz sind bei vielen Patienten zu finden. Welche Therapieaspekte, welche präventiven Ansätze werde dabei aktuell verfolgt?

In einem weiteren Artikel von Stephan von Haehling, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen, wird die Leistungsfähigkeit sowie Wohlbefinden und Prognose bei Patienten mit Herzinsuffizienz betrachtet. In dieser Zusammenstellung wird der Eisenmangel genauer beschrieben.

Im letzten Artikel stellt Julia Wallenborn, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Würzburg, und Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, Würzburg, das Thema Herzinsuffizienz und Depression in den Mittelpunkt. Wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch, ist die Prävalenz von Depressionen bei herzinsuffizienten Patienten 3–5-mal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung. Hinzukommt, dass die Lebensqualität beeinträchtigt ist, Mortalität, Morbidität steigen bei Depressiven und damit auch krankheitsassoziierte Folgekosten. Eine interdisziplinäre Herangehensweise, Einbeziehen der Helferberufe, der psychosozialen Angebote, eventuell auch Nutzen neuer telemedizinischer Strategien wären Ansatzpunkte in der Therapie.

Wir hoffen, auch mit diesem Heft Ihre Interessen getroffen zu haben.

Ihre A. Bergmann und Ihr P. Schwarz