Suchttherapie 2015; 16 - P_24
DOI: 10.1055/s-0035-1557718

Die Offenheit für nicht-abstinente Zieloptionen unter Suchtfachkräften

B Lettl 1, A Drinkmann 1
  • 1Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Deutschland

Einleitung: Mittlerweile haben Programme zum Erlernen eines kontrollierten Alkohol-, Tabak- oder Drogenkonsums in Deutschland sich zumindest in der ambulanten Suchthilfe weitgehend etabliert. Nach wie vor in der Diskussion steht, ob kontrollierter Konsum für alle Zielgruppen (Missbraucher vs. Abhängige) eine Option darstellen kann, und ob er lediglich als Zwischenziel oder auch als Endziel der Behandlung akzeptiert wird.

Methoden: Vorgestellt werden die Ergebnisse einer diese Fragen aufgreifenden (Online-) Umfrage unter Suchtfachkräften in Bayern. Die Befragung ist angelehnt an und direkt vergleichbar mit zwei ähnlichen Untersuchungen von Rosenberg & Melville (2005) in Großbritannien und Davis & Rosenberg (2012) in den USA. Gefragt wurde danach, in welchem Ausmaß ein kontrollierter Konsum von Alkohol, Tabak oder illegalen Drogen als Zwischen- oder Endziel für Missbraucher bzw. Abhängige der jeweiligen Substanz gutgeheißen wird (fünfstufiges Rating).

Ergebnisse: Aus der Vollerhebung der 168 identifizierten ambulanten Suchthilfeeinrichtungen Bayerns resultierten 66 vollständige Datensätze, die wie erwartet je nach Substanz und Zielgruppe ein differenziertes Bild der Akzeptanz ergeben.