Suchttherapie 2015; 16 - G2
DOI: 10.1055/s-0035-1557731

Grußwort der Drogenbeauftragten der Bundesregierung

M Mortler 1
  • 1Drogenbeauftragte der Bundesregierung

Der Deutsche Suchtkongress hat sich zu einem festen Qualitätsmerkmal der Suchtforschung und Suchtbehandlung in Deutschland entwickelt. Die besondere Fachtagung zählt heute regelmäßig über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter inzwischen Fachleute aus ganz Europa. Das Themenspektrum ist breit gefächert: Es reicht von den legalen Suchtmitteln Alkohol und Tabak über Medikamentenmissbrauch, Glücksspiel- und Onlinesucht bis hin zur Abhängigkeit von illegalen Substanzen aller Art.

Warum ist der Kongress so beachtenswert und wichtig?

Der Kongress bietet Gelegenheit zum lebendigen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Was sind die neuesten Erkenntnisse? Was wissen wir inzwischen über die Wirkung von beispielsweise psychoaktiven Substanzen auf Körper und Gehirn? Welche langfristigen Prozesse werden ausgelöst? Und: Welche gesellschaftlichen, umweltbezogenen Bedingungen können Suchtentwicklung fördern oder verhindern?

Das gilt gerade auch für neue Herausforderungen wie das Aufkommen von Crystal Meth oder Neue Psychoaktive Substanzen (NPS), denen sich der Kongress in diesem Jahr ebenfalls widmet.

Der Kongress ist überdies für die Gesundheitspolitik von großer Bedeutung, trägt er doch wesentlich dazu bei, in der Prävention und Behandlung von Sucht die erforderliche Unterstützung zu leisten und richtige Rahmenbedingungen zu schaffen. Mir ist wichtig, alle Akteure in der Sucht- und Drogenhilfe aber auch der Selbsthilfe einzubeziehen.

Sucht ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, betrifft sie doch nicht nur den Süchtigen selbst, sondern auch sein Umfeld. Der Deutsche Suchtkongress ist ein wichtiges Forum, das all diese Aspekte einbezieht. Es ist gut, dass er interdisziplinär – von der Medizin über Psychologie, Sozialarbeit bis zur Selbsthilfe – ausgerichtet ist.

Ich danke den Veranstaltern – der dg sps, der DG Sucht, dem ISD und dem ZIS am Universitätsklinikum – für die Ausrichtung des diesjährigen Kongresses in Hamburg. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich eine gelungene Veranstaltung und freue mich über den Austausch mit Ihnen.

Marlene Mortler, MdB
Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Quelle: BPA/Denzel