Z Gastroenterol 2015; 53 - KG032
DOI: 10.1055/s-0035-1559058

MMP-13 ist ein potentieller Marker der kolorektalen Karzinogenese

A Wernicke 1, D Burchert 2, M Roderfeld 1, E Roeb 1
  • 1Labor AG Roeb, Universitätsklinikum Gießen, Gastroenterologie, Gießen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Gießen, Pathologie, Gießen, Deutschland

Einleitung:

Matrix Metalloproteinasen sind sowohl am Abbau von extrazellulärer Matrix während physiologischer Prozesse, wie der Embryogenese, als auch während pathologischer Prozesse, wie zum Beispiel der Metastasierung beteiligt. MMP-13, ein Schlüsselenzym der MMP-Aktivierungskaskade wurde im Zusammenhang mit Tumorzellinvasion und Metastasierung beschrieben. In kolorektalen Karzinomen wurde die vermehrte Expression von MMP-3, -7 und -13 nachgewiesen (Roeb 2004). Ein Vergleich der MMP-13 Genexpression mit klinisch pathologischen Faktoren erbrachte eine hohe Korrelation mit der hepatischen Metastasierung (Yamada 2010). MMP-13 ist ein möglicher Prädiktor der kolorektalen Karzinogenese.

Methoden und Kollektiv:

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 107 Biopsate von Patienten in Bezug auf dysplastische Anteile sowie möglichen Vorstufen des kolorektalen Karzinoms in low und highgrade Adenome konventionell histopathologisch kategorisiert. In parallelen Schnitten wurde MMP-13 immunhistochemisch semiquantitativ mittels des Immunreaktiven Scores nach Remmele und Stegner analysiert. Hierbei wird die Färbeintensität mit dem Anteil der positiven Zellen multipliziert. Es erfolgte eine Auswertung mit SPSS Statistics 22 mittels des Chi-quadrat Test.

Ergebnisse:

Die MMP-13 Proteinexpression nimmt gemessen am Immunreaktiven Score von low grade zu high grade Adenomen hin zum Karzinom zu. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied des Immunreaktiven Scores zwischen low grade und high grade Adenomen, sowie zwischen low grade Adenomen und Karzinomproben. Eine MMP-13 Expression in gesunden Kontrollen konnte im Epithel nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung:

MMP-13 kann somit als potentieller Biomarker der kolorektalen Karzinogenese genutzt werden. Die Bedeutung von MMP-13 als Biomarker der kolorektalen Karzinogenese sollte in einer prospektiven multizentrischen Studie überprüft werden.