Z Gastroenterol 2015; 53 - KG046
DOI: 10.1055/s-0035-1559072

Digitale Chromoendoskopie mit i-scan zur in vivo Diagnose kolorektaler Neoplasien

H Albrecht 1, A Nägel 2, H Tasdelen 2, T Rath 2, M Grauer 3, M Vieth 4, M Neurath 2, H Neumann 2
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Abteilung, Erlangen, Deutschland
  • 3Kliniken des Landkreises Neumarkt i.d. OPf., Medizinische Klinik II, Neumarkt i.d. OPf., Deutschland
  • 4Klinikum Bayreuth, Institut für Pathologie, Abteilung, Bayreuth, Deutschland

Einleitung: Das kolorektale Karzinom ist der weltweit am dritthäufigsten diagnostizierte maligne Tumor. Die digitale Filtertechnik i-scan ermöglicht eine verbesserte Darstellung der Oberflächenstruktur und von Gefäßen während der Endoskopie. Studienziel war es, zu untersuchen, ob i-scan die Vorhersage der Histologie kolorektaler Neoplasien erlaubt.

Material und Methoden: Patienten, die sich zur Koloskopie vorstellten, wurden in diese Studie eingeschlossen. Umschriebene Läsionen wurden zunächst mittels HD-Endoskopie unter Verwendung von i-scan untersucht, bevor sie biopsiert oder endoskopisch abgetragen wurden. Die mit i-scan aufgenommen Bilder wurden nach einer neu entwickelten Klassifikation untersucht, die sowohl Oberflächenmerkmale als auch vaskuläre Aspekte berücksichtigt. Die Evaluierung erfolgte dabei von erfahrenen Endoskopikern sowie in der endoskopischen Diagnostik nicht erfahrenen Ärzten. Die Ergebnisse wurden anschließend mit dem histopathologischen Befund korreliert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 298 kolorektale Läsionen identifiziert. Davon waren 178 Adenome (59,7%) und 120 Karzinome (40,3%). Mithilfe von i-scan und basierend auf dem neu entwickelten Klassifikationssystem kann das Vorhandensein eines Karzinom mit einer Sensitivität von 87,7%, einer Spezifität von 92,2% und einer Genauigkeit von 90,4% vorhergesagt werden. Der positive und negative Vorhersagewert für die in vivo Diagnose eines kolorektalen Karzinoms mit i-scan betrug dabei 88,5% und 91,8%.

Schlussfolgerung: Die digitale Filtertechnik i-scan erlaubt eine die Unterscheidung zwischen malignen und nicht-malignen Veränderungen im Kolorektum mit hoher Genauigkeit im Vergleich zur histopathologischen Befundung. Damit kann die Filtertechnik zu einer optimierten Diagnostik und Therapie während der laufenden endoskopischen Untersuchung beitragen.