Z Gastroenterol 2015; 53 - KG285
DOI: 10.1055/s-0035-1559311

Erste Erfahrungen mit einem neuen Prototyp einer EUS Punktionsbiopsiezange

M Fähndrich 1, M Sandmann 1, K Vormbrock 1
  • 1Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Endokrinologie, Klinikum Dortmund, Interventionelle Endoskopie, Dortmund, Deutschland

Einleitung:

Die endosonographisch gesteuerte Gewinnung einer Gewebeprobe erfolgt üblicherweise im Sinne einer Feinnadelpunktion und Aspiration. Durch Verwendung unterschiedlicher Schliffformen und Nadelgrößen sowie Aspirationstechniken kann die Gewebeasservation verbessert werden. Allerdings werden häufig nur einzelne Zellen oder Zellverbände gewonnen, die nur eine zytologische Aufarbeitung dem Pathologen ermöglichen. Wünschenswert wäre eine EUS gesteuerte Methode zu haben, die eine verläßlichere Gewinnung eines histologischen Präparates ermöglicht.

Material und Methoden:

In der Pulmologie werden Punktionsbiopsiezangen, die in starrer Endoskopietechnik unter Durchleuchtungskontrolle in die Läsion vorgebracht werden, verwendet. Diese haben an der Spitze ein Nadelschliff und sind mit einer Biopsiezange, dessen Maul seitlich öffnet (s. Foto), ausgestattet. In Analogie zu diesem Prinzip führten wir erste Biopsieversuche durch allerdings zeigte sich ein Problem der korrekten Steuerung der Eindringtiefe und Kontrolle der Nadel, so dass als Weiterentwickelung ein EUS Punktionsnadelhandgriff durch den Instrumentenbauer (Firma MTW) in diese Nadel integriert wurde (s. Foto). Hierdurch gelingt eine sichere Steuerung und gleichzeitig kann durch die Assistenz die Biopsiezange betätigt werden.

Ergebnis:

Die ersten Anwendungen des neuen Prototypes einer EUS Punktionsbiopsiezange zeigten besonders in der Probenentnahme aus Zystenwänden (Pankreaszyste) und bei nicht sehr harten Läsionen eine gute Penetration in die Läsion und eine unkomplizierte Öffnung des Biopsiemauls. Auch eine mehrfache Probenentnahme mit der Zange waren möglich. Hierbei gelang die Gewinnung einer Histologie, die sogar die Durchführung einer Immunhistochemie (bei z.B. GIST im Magen) ermöglichte. Komplikationen traten in der Anwendung nicht auf. Insgesamt zeigen die ersten Untersuchungen mit dieser neuen Methode erfolgversprechende Ergebnisse der Histologiegewinnung unter EUS-Kontrolle. Weitere Untersuchungsreihen, die auch den Vergleich der bisherigen Methoden einbeziehen sind erforderlich.