Z Gastroenterol 2015; 53 - KG347
DOI: 10.1055/s-0035-1559373

OTSC steht für neue Indikationen – Occlusion, full-Thickness-resection, Stent-fixation, Closure

M Sandmann 1, M Heike 1, M Fähndrich 1
  • 1Endoskopie, Klinikum Dortmund, Interventionelle Endoskopie, Dortmund, Deutschland

Einleitung: Das ursprüngliche Anwendungsgebiet des OTSC-Systems, welches im Jahre 2009 eigentlich zur Blutstillung entwickelt und in den Markt eingeführt worden war, ist in den Hintergrund getreten. Im Vordergrund steht die Behandlung von Anastomoseninsuffizienzen, die Vollwandresektion, die Stentfixierung und der Fistel- oder Perforationsverschluss.

Material und Methoden: Fallserie mit 80 OTSC Anwendungen von März 2010 bis April 2015. Es wurde für den Verschluss von Fisteln, Insuffizienzen, Perforationen und zur Stentfixierung der 12/6gc und zur Vollwandresektion der 14/6 t mit zusätzlicher Inoue Kappe oder das neue FTRD-System verwendet.

Ergebnisse: In der Auswertung zeigte sich eine Erfolgsrate von 80% (8 von 10) bei Insuffizienzen, 83% (15 von 18) bei Fisteln und 91% (11 von 12) bei Perforationen. In 96% (23 von 24) gelang die sichere endoskopische Resektion bzw. Nachresektion bei low risk T1-Kolonkarzinomen nach R1- oder RX-Resektionen, nach vorangegangenen Polypektomien bei Lokalrezidiven oder von Karzinoiden im Rektum, Bulbus und Magen. Zur Verhinderung von Stentdislokalisationen erfolgte in 94% (15 von 16) mithilfe des OTSC-Systems die erfolgreiche Stentfixierung. Bei den Stenfixierungen (nach 6 – 8 Wochen) und Vollwandresektionen (nach 10 – 12 Wochen) erfolgte in 100% komplikationslos die Entfernung des OTSC-Systems mithilfe eines Nd-YAG-Lasers.

Schlussfolgerung: Das OTSC-System eignet sich sowohl für die Behandlung von Anastomoseninsuffizienzen, zur Vollwandresektion, zur Stentfixierung und Verschluss von Fisteln und Perforationen. Das Verfahren besitzt in geübter Hand im Endoskopischen Zentrum Erfolgsraten zwischen 80 – 90% und ist aus der interventionellen Endoskopie nicht mehr wegzudenken.