Geburtshilfe Frauenheilkd 2015; 75 - PO5_5
DOI: 10.1055/s-0035-1560017

Verringerte Translokation des Phosphatidylserin (PTD-L-Ser) nach Abkühlung des Ovarialgevebes vor Kryokonservierung

E Isachenko 1, G Rahimi 1, M Merzenich 2, M Roethlisberger 1, P Mallmann 3
  • 1IVF-Labor, Universität zu Köln – Köln (Deutschland)
  • 2Praxisklinik Schönhauser Strasse – Köln (Deutschland)
  • 3Universitätsfrauenklinik, Universität zu Köln – Köln (Deutschland)

Mindestens fünf während der Kryokonservierung beobachtete negative Effekte, können die Translokation (Externalisierung) des Phosphatidylserin bewirken: Zellenhypoxie, Erhöhung des intrazellulären Ca2+, osmotische Unterbrechung der Zellmembranen, Erzeugung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) und Lipidperoxidation. Das Ziel dieser Studie war die Intensität der Translokation des Phosphatidylserin nach dem Auftauen und Xenografting des menschlichen Ovarialgewebes zu testen.

Das Gewebe wurde entweder kurz nach operativer Entfernung sofort eingefroren oder es erfolgte eine Vorkühlung bei 5 °C für 24h. Ovarielle Fragmente von 12 Patientinnen wurden in kleinen Stücken in Form von Stücken mit Medulla in zwei Gruppen unterteilt: Stücke der Gruppe 1 (n = 30) wurden nach der Operation eingefroren. Die Stücke aus der Gruppe 2 (n = 30) wurden nach der Operation bei 5 °C für 24h vorgekühlt und dann eingefroren. Nach dem Auftauen wurden die Ovarstücke in SCID Mäuse transplantiert. Der positive Effekt der Vorkühlung des Gewebes wurde durch die Entwicklung der Follikel und die Intensität der Translokation des Phosphatidylserin (FACS mit FITC-Annexin V und Propidiumiodid) bewertet.

Die mittleren Dichten der Follikel pro 1 mm3 waren für die Gruppen 1 und 2: 12,9 und 12,2, entsprechend (P > 0,1). Für diese Gruppen waren 88% und 90% der präantralen Follikel morphologisch normal (P > 0,1). Die FACS-Analyse zeigte eine signifikant verringerte Intensität der Translokation des Phosphatidylserin nach der Vorkühlung (33,6%), im Gegensatz zum Gewebe, welches ohne Vorabkühlung (60,2%, P < 0,05) eingefroren wurde.

Langzeitige (24h) Vorkühlung des Ovarialgewebes bei 5 °C vor der Kryokonservierung verringerte die Translokation des Phosphatidylserin. Das zeugt von einer Erhöhung der Lebensfähigkeit der Zellen im Gewebe nach dem Auftauen.