Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P06_12
DOI: 10.1055/s-0035-1566642

Über den mütterlichen Puls bei der Analyse des Cardiotokogramm – Darstellung der Smart Pulse Technologie und sein klinischer Nutzen

M Butterwegge 1, E Saling 2, A Luttkus 3
  • 1ISG- Institut für Sicherheit in der Geburtshilfe, Bad Iburg, Germany
  • 2Institut für Perinatale Medizin, Berlin, Germany
  • 3Frauenklinik, Detmold, Germany

Fragestellung: Bei Geburten mit auffälligem CTG-Verlauf und deprimiertem Neugeborenen stellt sich die Frage, ob wirklich die fetalen oder ev. die maternalen Herzfrequenzen registriert wurden. Die gleichzeitige Darstellung der maternalen Pulse könnte zu erheblichen Verbesserungen der CTG-Analyse im klinischen Alltag führen.

Methodik: Ein neu entwickelter Toko Wehenaufnehmer ermittelt mittels integrierter Reflexionspulsoxymetrie die maternalen Herzfrequenzen (MHF) mit synchroner graphischer Darstellung auf dem CTG-Papier. Eine automatische Analyse mit kontinuierlicher Koinzidenzprüfung im Monitor differenziert fetale und mütterliche Herzfrequenzen, um eine Verwechselung zu vermeiden. Kasuistiken werden mit der Literatur verglichen.

Ergebnis: Bei der Auswertung von Geburtsverläufen konnten wir nachweisen, dass die mütterlichen und fetalen Herzfrequenzkurven im Geburtsverlauf für einen nicht zu definierenden Zeitabschnitt fast identisch aussehen können. Selbst im Hinblick auf alle vier FIGO-Kriterien gibt es Fetus ähnliche Verläufe der MHF. Auffallend bei der MHF war die breite Amplitude der wehensynchronen Akzelerationen. In Fällen fehlender FHF ist der Verlauf der MHF, besonders in der Pressphase, in der Lage durch die angestiegene Baseline und wehensynchronen Ak- und Dezelerationen eine FHF zu imitieren.

Schlussfolgerung: Mit der hier geprüften Technologie kann die fetale mit der mütterlichen Herzfrequenz verglichen und simultan dargestellt werden, um zu bestätigen, dass die angezeigte fetale Herzfrequenz nicht versehentlich der mütterliche Herzschlag ist. Bei der automatischen Koinzidenzprüfung (CCV), einer Standardfunktion bei den neuen Fetalmonitoren, werden der Puls oder die Herzfrequenz der Mutter, die von SpO2 oder vom mütterlichen EKG abgeleitet wurden automatisch verarbeitet, was zur Sicherheit in der Differenzierung beider Pulse beiträgt.