Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV23
DOI: 10.1055/s-0035-1569177

MIGS und Filtrationschirurgie: Einfluss auf die Quality of Life?

M Pahlitzsch 1, N Torun 1, J Gonnermann 1, AK Maier 1, S Winterhalter 1, E Bertelmann 1, MKJ Klamann 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die Lebensqualität von Patienten mit Offenwinkelglaukom nach glaukomchirurgischem Eingriff zu untersuchen und die verschiedenen Operationstechniken in diesem Sinne miteinander zu vergleichen (Microinvasive Glaukomchirurgie (MIGS): Trabectome, iStent; Filtrationschirurgie: Trabekulektomie (TE)). Methoden: Es wurden 88 konsekutive Augen von 88 Patienten in diese Studie eingeschlossen (Trabectome N = 43 (weibl. 59,5%, männl. 40,5%, mittleres Alter 72,8 ± 8,8J.), iStent n = 20 (weibl. 60%, männl. 40%, mittleres Alter 68,6 ± 16,4J.), TE n = 25 (weibl. 58,3%, maennl. 41,7%, mittleres Alter 74,2 ± 9,1J.)). Der Fragebogen National Eye Institut – VFQ 25 wurde zur Bewertung der Lebensqualität verwandt (100 = bestmöglicher Score, 0 = niedrigster Score). Als Befragungszeitraum wurde 6 Monate nach der jeweiligen Operation gewählt. Hierbei wurden 12 Parameter der Lebensqualität ausgewertet: Allgemeine Gesundheit, okuläre Schmerzen, Sehvermögen, Nah-und Fernaktivitäten, Psychische Gesundheit, Sozialverhalten, Schwierigkeiten im Ausfüllen des Rollenverständnises, Abhängigkeit von anderen Menschen, Autofahren, Farbsehen, Peripheres Gesichtsfeld. Die statistische Auswertung wurde mittels SPSS (Version 19.0, SPSS, Inc.) vorgenommen. Ergebnisse: In Bezug auf die verschiedenen Parameter zeigte sich bis auf einen Faktor kein Unterschied zwischen den drei Operationstechniken 6 Monate postoperativ. Einzig der Parameter Farbsehen wurde in der Trabectome Gruppe signifikant besser bewertet als in der TE Gruppe (p = 0,031). Schlussfolgerung: In dieser Studie zeigte sich für fast alle untersuchten Parameter kein Unterschied zwischen den drei Operationstechniken. Die Lebensqualität der Patienten scheint somit weder durch MIGS noch durch Filtrationschirurgie nach einem Zeitintervall von 6 Monaten beeinflusst.