Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV43
DOI: 10.1055/s-0035-1569197

Refraktive Ergebnisse nach Mikrokeratom- und Excimerlaser-gestützter endothelialer Keratoplastik (MELEK)

K Palka 1, CL Thannhäuser 1, H Häberle 1, H Aurich 1, DT Pham 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

Hintergrund: Für die Behandlung endothelialer Hornhauterkrankungen haben sich in den letzten Jahren hintere lamelläre Verfahren etabliert. Optimale visuelle und refraktive Ergebnisse werden insbesondere durch eine geringe Transplantatdicke als auch eine exzellente Lamellenoberfläche erreicht. Die MELEK als Fortentwicklung der ultradünnen lamellären Technik stellt darüberhinaus einen Meilenstein hinsichtlich der Sicherheit bei der Transplantatgewinnung dar. Wir berichten über die refraktiven Ergebnisse 1 Jahr nach MELEK. Methoden: Auf einer künstlichen Vorderkammerbank wurde das gespendete Volltransplantat zunächst mit einem Mikrokeratom (Moria, Schneidekopf 300 µm) lamellär zugeschnitten. Anschließend erfolgte mittels Excimer-Laser (Esiris, Schwind) eine OCT-kontrollierte Glättung und Verdünnung der zentralen 8 mm-Zone auf < 100 µm im myopen Ablationsprofil. Das ultradünne Transplantat (8 mm Durchmesser) wurde anschließend in die Vorderkammer implantiert und mittels Luft fixiert. Visus, subjektive und objektive Refraktion (Sph, Zyl, SÄ) wurden bis 12 Monate (M) postoperativ erfasst. Ergebnisse: Bisher wurden 43 Augen seit 2013 prospektiv analysiert. Die mittlere Ablationstiefe betrug intraoperativ 77 ± 32 µm, entsprechend ca. -4 D. Der mittlere Visus (Dezimal) lag präoperativ bei cc 0,24 ± 0,2 und stieg auf cc 0,80 ± 0,1 an. Die Sphäre lag präoperativ bei -0,19 ± 2,7 D, postoperativ nach 3 – 6 M bei +0,97 ± 1,2 D und nach 12 M bei +0,75 ± 1,0 D. Es kam zu keiner signifikanten Änderung der Zylinderwerte (p < 0,05). Das sphärische Äquivalent betrug präoperativ -0,73 ± 2,7 D, postoperativ +0,64 ± 1,0, +0,54 ± 1,0 sowie +0,47 ± 1,0 D (3, 6, 12 M). Nach einem Jahr lag die Hyperopisierung im Mittel bei +0,47 D. Schlussfolgerungen: Die MELEK ist ein innovatives und sicheres Verfahren im Bereich der ultradünnen DSAEK mit guten funktionellen Ergebnissen. Es zeigte sich eine deutlich geringere Hyperopisierung als nach Standard-DSAEK-Verfahren. Durch Wahl eines planen Profils bei der Laserablation könnte die postoperative Hyperopisierung weiter reduziert werden.