Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV52
DOI: 10.1055/s-0035-1569206

Behandlung submakulärer Blutungen bei exsudativer AMD mittels intravitrealer Actilyse-, SF6- und Anti-VEGF-Injektion

E Carasco 1, G Willerding 1, KM Kreusel 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend, Berlin

Hintergrund: Die submakuläre Blutung kann sowohl als Erstmanifestation als auch als Komplikation im Verlauf einer exsudativen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) auftreten. Unbehandelt kann diese zu einer ausgeprägten Verschlechterung der Visusprognose führen. Hinsichtlich der Behandlung der subretinalen Makulablutung gibt es jedoch noch keine verbindlichen Behandlungskonzepte. Wir untersuchten den Effekt der intravitrealen Injektion von rTPA (Actilyse) bei subretinaler Makulablutung. Methoden: In einer retrospektiven Serie wurden 64 im Zeitraum von 2011 bis 2015 behandelte Augen ausgewertet. In Tropf- oder Parabulbäranästhesie erfolgte eine intravitreale Actilyse-, SF6- und Anti-VEGF-Injektion sowie Druckentlastung durch Parazentese und darauffolgende Kopftieflagerung. Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 77 (58 – 91) Jahren, der mittlere postoperative Beobachtungszeitraum 4 (0,5 – 22) Monate. 35 der Augen waren bisher unbehandelt, bei 29 Augen war eine exsudative AMD bekannt und zuvor bereits eine Anti-VEGF-Therapie durchgeführt worden. Ausgewertet wurden der prä- und postoperative Visus, sowie das Ausmaß der Verlagerung der Blutung bei der nachstationären Kontrolle nach 2 Wochen mittels Vergleich von prä- und postoperativen Fundusfotografien. Ergebnisse: Präoperativ zeigten sich von 1 PD große bis über die temporalen Gefäßbögen hinaus nach peripher reichende subretinale Blutungen. Der mittlere präoperative Visus betrug 0,1 (HBW-0,4). Bei 60 Prozent der Augen konnte eine partielle, funktionell ausreichende Verlagerung der Blutung, in 25 Prozent eine komplette Verlagerung der Blutung bis peripher des temporal unteren Gefäßbogens erzielt werden. Bei 6 Augen erfolgte eine Revision mittels pars plana Vitrektomie mit subretinaler Actilyse Injektion. Der mittlere Visus bei nachstationärer Kontrolle betrug 0,12, am Ende des Beobachtungszeitraums 0,16 (HBW-0,63). Schlussfolgerung: Die intravitreale Injektion von rTPA, SF6 und Anti-VEGF stellt ein einfach durchzuführendes Verfahren zur Therapie der akuten submakulären Blutung bei feuchter AMD dar. In der Mehrheit der Fälle konnte in unserer Serie eine ausreichende Verlagerung der Blutung erreicht werden.