Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - P5
DOI: 10.1055/s-0036-1571384

Beeinträchtigung der Sexualität von Frauen durch eine Konisation und Einfluss auf gesundheitliche Versorgungsangebote – ein prospektives Monocenter-Studiendesign

S Schott 1, J Heinzler 1, J Brucker 1, K Weimer 2, T Bruckner 3, J Rom 1, F Cohrs 1, C Mayer 1, C Sohn 1, TC Schott 4, S Schott 5
  • 1Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2Uniklinik Tübingen, Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • 3Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Universität Heidelberg
  • 4Poliklinik für Kieferorthopädie, Universitätsklinikum Tübingen
  • 5German Cancer Consortium (DKTK) and German Cancer Research Center (DKFZ) Heidelberg

Hintergrund: Die Konisation ist eine der häufigsten gynäkologischen Eingriffe. Sie erfolgt bei Verdacht auf oder bereits histologisch gesicherter höhergradiger Dysplasie. Infolge der Konisation können sowohl physische als auch psychische Beschwerden auftreten. Beispielsweise kann es zu einem erhöhten Risiko für Frühgeburten, Vernarbungen und Dyspareunie kommen. Weiterhin werden die Frauen durch die Sorge einer erneuten Dysplasie oder Entstehung eines Zervixkarzinoms belastet. Dies ist in der Literatur nur unzureichend erfasst. Durch die Studie sollen Sorgen und Beeinträchtigungen durch eine Konisation sowie die Relevanz einer guten Nachbetreuung objektiviert werden für Optimierung der Nachsorge. Zusätzlich soll evaluiert werden, inwieweit das Ereignis einer Dysplasie und der damit verbundene Eingriff, das Bewusstsein für gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen schärft und verbessert.

Methode: Die prospektive matched control Monozenterstudie schließt Frauen zwischen 18 – 75 Jahren ein, die in der Dysplasie-Sprechstunde der Universitätsfrauenklinik Heidelberg aufgrund eines auffälligen Befundes vorstellig werden sowie ein gesundes Kontrollkollektiv. Sie bekommen einen fünfgliedrigen, validierten Fragebogen. Dieser adressiert psychische Belastung, Psychosomatik, Gesundheit, Sexualität sowie generelle, spezifische Lebensqualität bezogen auf den zervikalen Befund und das generelle Vorsorgeverhalten. Nach 3, 6, 12 Monaten erfolgen Follow-ups mittels validierten Fragebögen.

Ziel: Der Einfluss einer Konisation auf Sexualität sowie auf das Vorsorgeverhalten wird im zeitlichen Verlauf erhoben. Die ersten Ergebnisse sollen auf dem DGPFG Kongress 2016 dargestellt werden.

Ausblick: Durch die Studie sollen die Nachsorge und Bedürfnisse von Frauen, die eine Konisation erhalten, nicht tabuisiert, sondern optimiert werden. Es sollen hieraus Nachsorgerichtlinien entstehen, die auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten sind und somit zur Verbesserung der Frauengesundheit beitragen.