Pneumologie 2016; 70 - P497
DOI: 10.1055/s-0036-1572150

Lungenfunktionelle Prädiktoren für die Entwicklung eines Pneumothorax nach Endoskopischer Lungenvolumenreduktion mit Ventilen

F Trudzinski 1, S Fähndrich 1, C Lensch 1, M Flaig 1, F Langer 2, R Bals 1, H Wilkens 1, PM Lepper 1
  • 1Innere Medizin V, Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes
  • 2Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes

Einleitung: Der Pneumothorax (PTX) ist mit bis zu 30% eine häufige und potentiell lebensbedrohliche Komplikation nach Therapie mit endobronchialen Ventilen (EBV). Bislang sind keine Parameter für die Prädiktion eines Ereignisses etabliert.

Methode: Retrospektive Analyse von 100 Eingriffen. Die präinterventionellen Body-plethysmografien von Patienten mit kompletter Okklusion des Ziellappen mit und ohne Pneumothorax wurden miteinander verglichen. Eine erfolgreiche Okklusion des Ziellappens war durch Ausbildung einer Lappenatelektase oder eines PTX definiert. Diese Patienten wurden weiter analysiert.

Ergebnisse: 58 Eingriffe mit kompletter Ziellappenokklusion wurden in die Analyse eingeschlossen. In 27/58 Fällen (46,5%) kam es zu einem PTX nach Intervention. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe hatten PTX Patienten eine größere totale Lungenkapazität 8,3 ± 1,7 vs. 7,2 ± 1,5 (L) (p = 0,010) entspr. 143,6 ± 24,2 vs. 133,6 ± 19,9% dS. (p = 0,046) und größere Residualvolumina 6,1 ± 1,4 vs. 5,4 ± 1,1 (L) (p = 0,019) entspr. 294,8 ± 89,8 vs. 249,1 ± 61,1% dS. (p = 0,038). Bezüglich RV/TLC 73,8 ± 7,4 vs. 73,0 ± 9,0, FEV1 0,69 ± 0,29 vs. 0,67 ± 0,25 (L) entspr. 24,6 ± 9,1 vs. 28,7 ± 9,9% dS. und Vitalkapazität 2,1 ± 0,9 vs. 1,9 ± 0,77 (L), entspr. 61,4 ± 17,5 vs. 75,9 ± 78,1% vs. ergaben sich keine signifikanten Unterschiede (p ≥0,05).

Zusammenfassung: Eine größere totale Lungenkapazität sowie größere Residualvolumina sind mit einem signifikant erhöhten Risiko für die Entwicklung eines PTX nach ELVR assoziiert.