Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A7
DOI: 10.1055/s-0036-1579590

Die HPV Prävalenz in Vulvakarzinomen in Österreich

L Gensthaler 1, S Pils 1, L Alemany 1, L Gensthaler 1, R Horvat 1, J Stani 1, S Polterauer 1, S de Sanjosé 1, E Joura 1
  • 1Univ. Klinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien

Fragestellung:

In den letzten beiden Jahrzehnten kam es zu einer Zunahme der Inzidenz von Vulvakarzinomen bei jüngeren Frauen. Dieser Anstieg ist durch HPV Infektionen bedingt. Wir präsentieren die österreichischen Daten eines internationalen Kooperationsprojektes, bei welchem die typenspezifische HPV Prävalenz in invasiven Vulvakarzinomen bestimmt wurden.

Material und Methodik:

In den histologischen Paraffinblöcken von 188 konsekutiven Patientinnen die an der Univ. Klinik für Frauenheilkunde Wien wegen eines Vulvakarzinoms operiert wurden, wurde HPV DNA extrahiert und anschließend mittels PCR und DNA Enzyme Immunoassay (DEIA) auf HPV Positivität getestet. Die Subtypen-Analyse wurde mittels LIPA25 durchgeführt. Zum Nachweis der Kausalität der HPV Infektion wurde p16ink4a in allen histologischen Präparaten analysiert. Dies wurde mittels Immunohistochemie (CINtec histology kit, ROCHE) analysiert und das Ergebnis wurde als positiv gewertet, wenn über 25% des Gewebes eine Überexpression zeigte.

Ergebnisse:

177 von 188 Proben waren auswertbar. Von diesen waren 41 (23,16%) HPV positiv. In 93,8% der Fälle konnte nur ein HPV Stamm nachgewiesen werden, in 6,2% der Fälle wurden 2 oder mehr Stämme nachgewiesen. HPV 16 hatte mit 91% die höchste Prävalenz, gefolgt von HPV 33 (6%) und HPV 31 (3%). Jüngere Patientinnen waren signifikant häufiger HPV positiv.

Diskussion:

Mit Einsatz der nonavalenten HPV Impfung und bei entsprechender Durchimpfungsrate werden langfristig 97% aller HPV assoziierten Vulvakarzinome verhindert werden können.