Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A17
DOI: 10.1055/s-0036-1579600

Management eines mehrfach rezidivierenden Granulosazelltumors – ein Fallbericht

I Lakovschek 1, E Petru 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Med. Univ. Graz, Abteilung für Gynäkologie

Einführung:

Granulosazelltumore gehören zu den häufigsten Keim-Strang-Tumore des Ovars, machen aber nur 2 – 5% aller malignen Ovarialtumore aus. Die Metastasierung ist sehr selten, jedoch können die Tumore Jahre bis Jahrzehnte nach Erstdiagnose rezidivieren. Hier beschreiben wir einen Fallbericht einer Patientin mit einem wiederholt rezidivierenden Granulosazelltumor.

Fallbericht:

Eine 38-jährige, Patientin, ohne wesentliche Vorerkrankungen, wurde 1995 wegen eines adulten Granulosazelltumors im Stadium FIGO IA einseitig adnexektomiert.

Drei Jahre nach Erstdiagnose kam es zu einem Rezidiv im Bereich des großen Netzes und des Beckens, mit wiedermaliger operativer Sanierung. Anschließend erhielt die Patientin Chemotherapie (Cisplatin, Epirubicin, Cyclophosphamid). Das 2. Rezidiv erfolgte drei Jahre später, mit Resektion mehrerer Peritonealtumore und Splenektomie. Anschließend erhielt die Patientin neuerlich eine Chemotherapie (Carboplatin).

Das 3. Rezidiv (Becken und Leber) erfolgte wieder annähernd 3 Jahre später.

Im Verlauf erhielt die Patientin neuerlich Carboplatin abwechselnd mit antihormoneller Therapie (Goserelin, Exemestan, Tamoxifen, Anastrazol) jeweils bei Anzeichen des Fortschreitens der Erkrankung und entsprechender Symptomatik.