Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A26
DOI: 10.1055/s-0036-1579609

Gamma-glutamyltransferase – ein prognostische Biomarker in Patienten mit uterinem Leiomyosarkom

R Schwameis 1, C Grimm 1, C Staudigl 2, E Petru 3, G Heinze 4, L Hefler 2, T Brodowicz 5, A Reinthaller 1, 6, S Polterauer 1, 6
  • 1Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Gynecologic Cancer Unit, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien
  • 2Abteilung für Gynäkologie, Barmherzige Schwestern Linz
  • 3Abteilung für Gynäkologie und Geburthilfe, Medizinische Universität Graz
  • 4Center for Medical Statistics, Informatics and Intelligent Systems, Medizinische Universität Wien
  • 5Universitätsklinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinsche Universität Wien
  • 6Institut für Allgemeine Gynäkologie und experimentelle, gynäkologische Onkologie, Karl Landsteiner Gesellschaft

Fragestellung:

Der Gamma-Glutamyltransferase (GGT) wird bei verschiedenen gynäkologischen Malignitäten eine prognostische Bedeutung zugeschrieben. Das uterine Leiomyosarkom (ULMS) ist ein seltenes Malignom des Uterus für das bisher wenig prognostisch wertvolle Parameter definiert wurden. In der vorliegenden Studie wurde untersucht ob sich prätherapeutische GGT Serumkonzentrationen als prognostischer Parameter bei Patientinnen mit ULMS eignen.

Methode:

Diese retrospektive Datenanalyse inkludiert Daten aller Patientinnen die auf Grund eines ULMS in den Jahren 1996 – 2013 am Comprehensive Cancer Center Vienna, der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Graz oder am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz behandelt wurden. GGT Serumkonzentrationen wurden vor Therapiebeginn gemessen und mit klinisch-pathologischen Parametern korreliert. Darüberhinaus wurden uni- und multivariable Überlebensanalysen durchgeführt.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 44 Patientinnen mit ULMS in diese Studie eingeschlossen. Die mediane GGT Serumkonzentration war 33,8 U/L. Es konnte keine Assoziation zwischen prätherapeutischen GGT Serumkonzentrationen und klinisch-pathologischen Parametern wie Tumorstadium (p = 0,25), histologischen Differenzierungsgrad (p = 0,78) oder Tumorgröße (p = 0,34) gezeigt werden. In einer uni- bzw. multivariaten Überlebensanalyse zeigten sich GGT Serumkonzentrationen (p = 0,04 bzw. HR 1,22 – 2,96 p = 0,005) und der histologische Differenzierungsgrad (p = 0,029 bzw. HR 1,59 – 1812, p = 0,012) als unabhängige Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben von Patientinnen mit ULMS. Patientinnen mit GGT Serumkonzentrationen > 17,5 U/L hatten ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben als Patientinnen mit niedrigen GGT Serumspiegel (5-Jahresüberleben: 36,7% vs. 69,8% p = 0,043).

Schlussfolgerung:

In dieser Studie konnte eine unabhängige Assoziation zwischen erhöhten GGT Serumkonzentrationen und reduziertem Gesamtüberleben bei Patientinnen mit ULMS gezeigt werden.

Prätherapeutischen GGT Serumspiegeln könnte in Zukunft eine prognostische Bedeutung bei Patientinnen mit ULMS zukommen.