Geburtshilfe Frauenheilkd 2016; 76 - A31
DOI: 10.1055/s-0036-1579614

Die Pannikulektomie als Hilfseingriff bei gynäkologischen Operationen

N Taumberger 1, R Laky 1, T Aigmüller 1, A Bader 1, M Schintler 1, K Tamussino 1
  • 1Univ.-Frauenklinik/Klin. Abteilung Gynäkologie und Univ. -Klinik für Chirurgie/Klin. Abteilung für Plastische Chirurgie, Medizinische Universität Graz

Fragestellung:

Hochgradige Adipositas kann gynäkologische Operationen erschweren. Die abdominale Pannikulektomie (Fettschürzenresektion) ist eine Möglichkeit, bei hochgradiger Adipositas einen abdominalen Zugang zu ermöglichen.

Material und Methoden:

Wir analysierten 10 Patientinnen, bei denen in der Zeit 2003 – 2015 eine Pannikulektomie im Rahmen einer gynäkologischen Operation durchgeführt wurde. Die Indikationen waren Endometriumkarzinom bzw. -hyperplasie mit Atypie oder Karzinosarkom des Uterus (5), Uterus myomatosus (2), Stressinkontinenz (1), Sterilisationswunsch (1) sowie Ovarialkarzinom (1). Es wurden 7 abdominelle Hysterektomien, 1 laparoskopische Tubensterilisation, 1 Tension Vaginal Tape (TVT)und eine systematische Lymphadenektomie durchgeführt. Bei der Pannikulektomie wurde mit einem queren Hautschnitt die Fettschürze entfernt, der Nabel meist gestielt und neu positioniert.

Ergebnisse:

Das Durchschnittsalter der 10 Patientinnen lag bei 61 (42 – 86) Jahren, das durchschnittliche Gewicht 108 kg (52 – 180), der durchschnittliche BMI 39 (20 – 67). Das durchschnittliche Gewicht der resezierten Fettschürze betrug 4,3 kg (300 g – 13,6 kg). Der postoperative Aufenthalt betrug zwischen 5 – 18 Tagen, im Durschnitt bei 12,8 Tagen. Bei 8 von 10 Patientinnen verheilte die Wund per primam, bei zwei kam es zu einer Wundheilungsstörung. Die durchschnittliche OP-Zeit betrug 4h 3 Minuten (17 min – 6h 6 Minuten).

Diskussion:

Die Pannikulektomie ist bei geeigneter Indikation eine sinnvolle Maßnahme, um gynäkologische Operationen zu erleichtern bzw. zu ermöglichen.