Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P191
DOI: 10.1055/s-0036-1580938

Dapagliflozin reduziert Albuminurie als Zusatz zu Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Systems bei hypersensitiven Diabetespatienten

HL Heerspink 1, E Johnsson 2, I Gause-Nilsson 2, D Sjöström 2, S Pieperhoff 3
  • 1University Medical Centre, Groningen, Netherlands
  • 2Astrazeneca, Gothenburg, Sweden
  • 3AstraZeneca, Wedel, Germany

Fragestellung: Hypertonie und Albuminurie sind Risikofaktoren für kardiovaskuläre und renale Erkrankungen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes-mellitus (T2DM). Glykämische Kontrolle sowie Kontrolle des Blutdrucks und der Albuminurie sind entscheidend, um das kardiovaskuläre und renale Risiko zu reduzieren. Dapagliflozin (DAPA) senkt den HbA1c-Wert und Blutdruck bei T2DM-Patienten. Ziel dieser Studie war, die Wirkung von DAPA auf Albuminurie und die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) zu untersuchen.

Methodik: Daten von Patienten mit T2DM, Mikro- oder Makroalbuminurie und Hypertonie, die 5 mg DAPA (n = 87), 10 mg DAPA (n = 167) oder Placebo (n = 189) erhielten, wurden aus 2 Studien gepoolt. Alle Patienten erhielten eine stabile Therapie mit ACE-Hemmern oder Angiotensin-Rezeptor-Blockern.

Ergebnisse: Nach 12 Wochen wurden unter DAPA größere Reduktionen der Albuminurie (gemessen anhand des Albumin/Kreatinin-Quotienten [ACR]) vom Ausgangswert erzielt als unter Placebo. Ebenso wurden Reduktionen in HbA1c und systolischem Blutdruck vs. Placebo beobachtet. Eine Senkung der eGFR unter DAPA vs. Placebo normalisierte sich 1 Woche nach der letzten Dosis wieder. Der ACR-reduzierende Effekt von DAPA war auch nach Adjustierung für Änderungen in HbA1c, systolischem Blutdruck und eGFR vorhanden. Es gab keine Erhöhungen des Serumkreatinins ≥1,5× gegenüber dem Ausgangswert für 5 oder 10 mg DAPA vs. Placebo (jeweils 0%; 1,2%; 1,1%). Kaliumwerte ≥6 mEq/L waren zwischen 5 oder 10 mg DAPA vs. Placebo ebenso vergleichbar (jeweils 1,2%; 2,4%; 2,2%). In keiner Behandlungsgruppe traten schwerwiegende renale unerwünschte Ereignisse auf.

Schlussfolgerung: DAPA reduziert ACR bei T2DM-Patienten mit Hypertonie und Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Systems ohne das Auftreten schwerwiegender renaler unerwünschter Ereignisse zu erhöhen.