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DOI: 10.1055/s-0036-1580939
Unterschiede zwischen Typ 2 Diabetes Patienten mit und ohne Diabetisches Fußsyndrom. Eine multizentrische DPV-Analyse von 188.410 Patienten aus den letzten 10 Jahren
Hintergrund: Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine Hauptfolgekomplikation von Patienten mit Diabetes, welches die Gefahr von Minor- und Major-Amputationen erhöht. Diese Analyse zielt darauf ab, soziodemographische und klinische Charakteristika von Typ 2 Diabetes Patienten mit und ohne DFS zu vergleichen.
Methodik: 188.410 Typ 2 Diabetes Patienten (≥20 Jahre) mit DFS (n = 15.576) und ohne DFS (n = 172.834) aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV)-Datenbank aus den Jahren 2006 – 2015 wurden eingeschlossen. Bei DFS-Patienten wurde der Anteil an Amputationen analysiert. Soziodemographische (Alter, Geschlecht, Diabetesdauer) und klinische Charakteristika (HbA1C, Blutdruck, Serumlipide) wurden zwischen den Patientengruppen verglichen. Statistik: SAS 9.4; Signifikanz: p < 0,01.
Ergebnisse: 29,6% (n = 4.610) der DFS-Patienten hatten eine Minor-Amputation, 11,9% (n = 1.854) eine Major-Amputation. Der Vergleich zwischen Patienten mit und ohne DFS zeigt einen höheren Männeranteil bei DFS-Patienten (62,4% vs. 50,3%; p < 0,001). DFS-Patienten waren älter (72,1 vs. 69,9 Jahre) und hatten eine längere Diabetesdauer (12,4 vs. 7,8 Jahre) (alle p < 0,001). Der HbA1C war bei DFS-Patienten geringer (6,9% vs. 7,1%; p < 0,001), Serumlipide ebenfalls (Gesamt-Chol.: 177 vs. 187 mg/dl; LDL-Chol.: 103 vs. 111 mg/dl; HDL-Chol: 42,6 vs. 43,0 mg/dl; p < 0,001). DFS-Patienten hatten einen geringeren diastolischen aber einen höheren systolischen Blutdruck (134/78 vs. 130/80 mmHg; p < 0,001).
Schlussfolgerung: Etwa ein Drittel aller DFS-Patienten hatte eine Minor- oder eine Major-Amputation. Die überwiegend günstigeren klinischen Charakteristika bei DFS-Patienten lassen eine erhöhte Aufmerksamkeit auf Seiten der Ärzte gegenüber Risikofaktoren und/oder ein größeres Gesundheitsbewusstsein auf Seiten der Patienten nach Auftreten des DFS vermuten. Maßnahmen zur Prävention von DFS-bedingten Amputationen, zur Reduktion von Risikofaktoren vor Auftreten des DFS, sowie zur Verbesserung der metabolischen Kontrolle sind nötig.