Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P220
DOI: 10.1055/s-0036-1580967

Nicht-interventionelle Studie zur Untersuchung der Effizienz des Wechsels der Basalinsulinkomponente bei einer BOTplus oder intensivierten Insulintherapie (ICT) zu Insulin glargin 300 E/ml bei Typ-1- und Typ-2-Diabetespatienten mit inadäquater glykämischer Kontrolle

S Pscherer 1, M Pfohl 2, H Anderten 3, K Pegelow 4, J Seufert 5
  • 1Sophien- und Hufeland-Klinikum gGmbH/Klinik für Innere Medizin I, Weimar, Germany
  • 2Evangelisches Krankenhaus Bethesda/Medizinische Klinik I, Duisburg, Germany
  • 3Gemeinschaftspraxis Anderten-Krok & Partner, Hildesheim, Germany
  • 4Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin, Germany
  • 5Universitätsklinikum Freiburg/Klinik für Innere Medizin II, Freiburg, Germany

Einleitung: Bei Diabetespatienten unter einer intensivierten Insulintherapie (ICT) kann ein Wechsel des Basalinsulins zu verbesserter Blutzuckerkontrolle führen. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit eines Basalinsulinwechsels auf Insulin glargin 300 E/ml bei Patienten mit unzureichender Blutzuckereinstellung (HbA1c 7,5 – 10,0%) unter einer ICT (T1DM und T2DM) bzw. einer BOTplus (T2DM) bezüglich Erreichung und Halten eines Nüchternblutzucker-Zielwertes ≤110 mg/dl (≤6,1leer;mmol/l).

Methodik: Diese nicht-interventionelle, multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie erfasst Parameter der Blutzuckereinstellung, das Auftreten von unerwünschten Ereignissen wie Hypoglykämien sowie Basalinsulindosen, Körpergewicht und Patientenzufriedenheit ca. 6 bzw. 12 Monate nach Umstellung auf Insulin glargin 300 E/ml.

Ergebnisse: 1.494 Teilnehmer aus 355 deutschen Arztpraxen werden bisher dokumentiert, etwa ein Drittel mit Typ-1-Diabetes. Diese sind im Vergleich zu den Typ-2-Diabetespatienten jünger (mittleres Alter 48,8 vs. 64,9 Jahre), haben einen deutlich niedrigeren mittleren BMI (29,1 vs. 35,1 kg/m2) und einen geringeren Anteil adipöser Patienten (33,0 vs. 73,5%). Dagegen sind die Ausgangs-Mittelwerte von HbA1c (8,2% vs. 8,3%) und Nüchternblutzucker (175,6 vs. 175,2 mg/dl), sowie die mittlere Diabetesdauer (15,8 vs. 14,6 Jahre) vergleichbar. In beiden Gruppen wurden überwiegend Basalanaloginsuline verwendet, bei Typ-2-Diabetespatienten v.a. in Kombination mit einer Metformin-Monotherapie. Vor Studienteilnahme waren Hypoglykämien (alle Typen) deutlich häufiger bei Typ-1-Diabetespatienten. Die mittlere Startdosis von Insulin glargin 300 E/ml beträgt 25,4 Einheiten bei Typ-1-Diabetespatienten und 36,7 Einheiten bei Typ-2-Diabetespatienten.

Schlussfolgerung: Beide Patientengruppen (Typ-1- und Typ-2-Diabetes) weisen Unterschiede in den anthropometrischen Daten und der Insulinstartdosis auf, ähneln sich jedoch hinsichtlich der metabolischen Ausgangssituation. Vorrangiger Grund für eine Umstellung der Basalinsulinkomponente ist die unzureichende Blutzuckereinstellung.

Unterstützt durch Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.