Rofo 2016; 188 - WISS301_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581195

Myokardiale MRT-Infarktbildgebung im Mausmodell mittels T1-Mapping bei 7 Tesla mit dem Kontrastmittel Gadofluorine P sowie ex-vivo-Validierung mittels MALDI-IMS

F Lohöfer 1, L Hoffmann 1, A Glinzer 1, K Kosanke 1, F Schilling 2, K Huber 3, M Aichler 3, A Walch 3, E Rummeny 1, M Wildgruber 1
  • 1TU München, Institut für diagnostische und Interventionen Radiologie, München
  • 2TU München, Nuklearmedizin, München
  • 3Helmholtz Zentrum, Analytische Pathologie, München

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist es die molekulare MRT bei 7 Tesla zu evaluieren und mittels eines Kollagen-spezifischen Kontrastmittels myokardiales Remodeling und Narbenbildung nach Myokardinfarkt im Mausmodell zu untersuchen.

Material und Methodik:

Die Anreicherung von Gadofluorine P, welches an extrazelluläre Matrix (ECM) in der Infarktnarbe bindet, wird in einem Mausmodell für Myokardinfarkt untersucht. C57BL/6J Mäuse werden im MRT 1 und 6 Wochen nach Induktion des Myokardinfarktes durch Ligatur der LAD untersucht. Gadofluorine P wird in einer Konzentration von 0.1mmol/kg Körpergewicht i.v. injiziert. Die Kontrastmittelanreicherung im infarzierten Myokard wird mittels Late Gadolinium Enhancement (LGE) und T1-Mapping untersucht. Die T1/R1 Werte werden aus T1-Maps errechnet, die auf einer Look-Locker-Sequenz basieren. Nach Abschluss der Bildgebung, wird das Herz entnommen und für Histologie und Matrix-assisted laser desorption ionisation imaging mass spectrometry (MALDI-IMS) aufbereitet, um die Kontrastmittelanreicherung ex vivo zu quantifizieren.

Ergebnisse:

Die R1 Werte nach Gadofluorine P Injektion erreichen das Maximum im Infarktareal nach 10 Minuten. Über 2h kommt es dann zu einer linearen Abnahme. Dies wurde ex vivo durch MALDI-IMS bestätigt. Die CNR Werte zwischen infarziertem und gesundem Myokard erreichen nach 90 min bereits wieder den Ausgangswert, wohingegen die R1 Werte immer noch erhöht sind. Durch die Anreicherung in der ECM im Rahmen der Narbenbildung, zeigt sich nach 6 Wochen eine stärkere Anreicherung von Gadofluorine P, als nach einer Woche.

Schlussfolgerungen:

Die MRT-Bildgebung mit Gadofluorine P ermöglicht es ECM-Komponenten bei Remodeling und Narbenbildung im Rahmen des Myokardinfarktes zu erfassen. Das T1-Mapping erlaubt eine genauere Quantifizierung der Kontrastmittelanreicherung und die Darstellung über eine längere Zeitspanne, verglichen mit dem konventionellen LGE. MALDI-IMS erlaubt eine quantitative, ortsaufgelöste Erfassung der Kontrastmittel-Verteilung ex vivo.