Rofo 2016; 188 - WISS301_3
DOI: 10.1055/s-0036-1581196

Quantitatives hepatisches T1- und extrazelluläres Volumen (ECV)-Mapping zur Detektion von Leberfibrose im Tiermodell

J Luetkens 1, S Klein 2, F Schmeel 1, F Träber 1, A Sprinkart 1, W Block 1, J Gieseke 3, H Schild 1, J Trebicka 2, G Kukuk 1
  • 1Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
  • 2Uniklinik Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Bonn
  • 3Philips Research, Hamburg

Zielsetzung:

In der kardialen Magnetresonanztomografie (MRT) gelten T1-Mapping und das extrazelluläre Volumen (ECV) als Marker für die nicht-invasive Fibrosequantifizierung. Zu einer möglichen Translation dieser Ergebnisse in die Leber-MRT-Bildgebung gibt es nur spärliche Hinweise. Ziel der Studie war es daher, zu überprüfen, ob sich mittels nativem T1- und ECV-Mapping Unterschiede zwischen verschiedenen Leberfibrosegraden im Rattenmodell aufzeigen lassen.

Material und Methodik:

Die Studie wurde von der zuständigen Tierschutzkommission genehmigt. Insgesamt wurden 24 Sprague-Dawley Wildtyp-Ratten untersucht. Als Modell diente bei 16 Ratten eine durch Gallengangsligatur induzierte Leberfibrose. Die MRT-Messungen wurden bei 8 Ratten 2 Wochen nach Ligatur (2w-Fibrosemodell) und bei weiteren 8 Ratten 4 Wochen nach Ligatur (4w-Fibrosemodell) durchgeführt. 8 Sham-operierte Tiere dienten als Kontrolle. Das hepatische T1-Mappping erfolgte mit einer kleintieroptimierten „modified Look-Locker inversion recovery“ Sequenz. Das T1-Mapping erfolgte vor und 15 Minuten nach Applikation eines extrazellulären Kontrastmittels. Die ECV-Werte wurde anhand folgender Formel berechnet: ECV =([ΔR1]Leber/[ΔR1]Blut*[1-Hämatokrit]). Als statistische Korrektur für die multiplen Paarvergleiche diente die Bonferroni-Methode.

Ergebnisse:

Die native hepatische T1-Relaxationzeit betrug 555,6 ± 47,8 ms in der Kontrollgruppe, 667,1 ± 66,9 ms in dem 2w-Fibrosemodell und 737,3 ± 55,3 ms in dem 4w-Fibrosemodell (P < 0,05 für alle Gruppen). Das hepatische ECV war 18,6 ± 4,0% in der Kontrollgruppe, 28,1 ± 7,9% in dem 2w-Fibrosemodell und 36,8 ± 5,0% in dem 4w-Fibrosemodell (P < 0,05 für alle Gruppen).

Schlussfolgerungen:

MRT-basierte quantitative Mapping-Techniken zeigten signifikante Gruppenunterschiede sowohl zwischen gesunden Kontroll- und Fibroseratten, als auch zwischen unterschiedlichen Fibrosestadien. Diese präklinischen Studienergebnisse liefern erste Erkenntnisse über die mögliche Wertigkeit von T1- und ECV-Mapping als neue Parameter zur nicht-invasiven Quantifizierung der Leberfibrose.