Rofo 2016; 188 - RK401_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581204

Asbestbedingte Erkrankungen von Lunge und Pleura – oder etwas anderes? Interaktive Fallvorstellung mit TED

J Rodenwaldt 1
  • 1Klinikum Westfalen, Klinik für Radiologie, Dortmund

Kurzfassung:

Inhalationsschäden der Lunge können in besonderem Maße als Folge berufsbedingter Einwirkungen alveolargängiger Schadstoffe entstehen. Abhängig der Lungengängigkeit und von den Eigenschaften der Substanzen führt die Einatmung von verschiedenen Stäuben zu sehr unterschiedlichen Folgeerscheinungen. Einige der pulmonalen Berufskrankheiten zeigen charakteristische radiologische Bildmuster, die eine korrekte Diagnose erlauben. In vielen Fällen ist der Zusammenhang aber nur aus einer Kombination von klinischem Bild einschließlich Lungenfunktionsprüfung, Arbeitsanamnese und radiologischen Bildbefund abzuleiten. Die standardisierte Röntgen-Thoraxaufnahme in Hartstrahltechnik und die Computertomografie in hochauflösender Technik (HRCT) sind in der Diagnostik pulmonaler Berufskrankheiten die ausschlaggebenden bildgebenden Methoden. Die Diagnose einer Lungenasbestose oder einer asbestassoziierten Pleuraerkrankung erfolgt bei bekannter Arbeitsplatzvorgeschichte ebenfalls radiologisch. Im Thorax-Röntgenbild finden sich u.a. kleine unregelmäßige Lungenschatten oder unterschiedliche Veränderungen der Pleura. Malignome der Lunge und der Pleura können ebenfalls asbestassoziierte Ursachen haben. Das HRCT ist aufgrund der besseren Detailerkennbarkeit der konventionellen Röntgenaufnahme in der frühzeitigen Erkennung pathologischer Befundmuster deutlich überlegen.

Lernziele:

Innerhalb des Vortrages werden relevante Befundmuster der Asbestose und der asbestassoziierten Erkrankung der Pleura vorstellt. Die asbestverursachten Malignome werden besprochen. Anhand unterschiedlicher Fallbeispiele werden typische pulmonale Befunde sowie pleurale Pathologien demonstriert und deren Differenzialdiagnosen diskutiert.