Entwicklung und Evaluation eines computergestützten Diagnosesystems zur Beurteilung von interstitiellen Lungenerkrankungen im HRCT

Zielsetzung:

Dieses computergestützte Diagnosesystem (CAD) unterstützt Radiologen bei der Erkennung von CT Mustern und der Diagnose von interstitiellen Lungenerkrankungen im HRCT. Weiterhin wurde untersucht, ob diese Software die diagnostische Aussagekraft von HRCT Aufnahmen verbessern kann.

Material und Methodik:

Die Software beinhaltet ca. 100 verschiedene Skizzen der häufigsten CT Muster von Lungenerkrankungen und beschreibt detailliert die entsprechenden Pathologien. Der logische Aufbau der Software basierend auf den HRCT Grundmuster ermöglicht einen strukturierte CT Befund. Bei Auswahl eines oder mehreren CT-Muster listet die Software die möglichen Diagnosen und Differenzialdiagnosen entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit auf. 16 Radiologen mit unterschiedlicher Erfahrung in der CT Bildgebung evaluierten das Programm anhand von 10 verschieden HRCT Aufnahmen.

Ergebnisse:

Die Sensitivität bezüglich der Erkennung der CT Muster war signifikant höher mit CAD im Vergleich zur Befundung ohne CAD (77,34% vs. 73,02%, p = 0,014), wohingegen die Spezifität keine signifikanten Unterschiede (99,76% vs. 99,78%; p > 0,05) aufwies. Außerdem war die Sensitivität bezüglich der Berücksichtigung der wahrscheinlichsten Diagnose und Differenzialdiagnosen signifikant höher mit CAD (89,7% vs. 31,4%; p < 0.001), jedoch bei geringerer Spezifität (98,7% vs. 99,6%; p > 0,05). Es gab keine signifikanten Unterschiede in den Interpretationszeiten.

Schlussfolgerungen:

Radiologen profitieren von der Nutzung des CAD-Systems bei der Identifizierung von CT Muster und der Berücksichtigung der richtigen Diagnose und Differenzialdiagnosen.