Rofo 2016; 188 - SP402_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581285

Befunden – die Grundlage der radiologischen Arbeit

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  • 1Klinikum Ludwigshafen, Zentralinstitut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ludwigshafen

Kurzfassung:

Der Befund ist die Kernkompetenz der radiologischen Diagnostik. Die Befundung ist ein Prozess, der sich aus der Interpretation der Bilder, der Erstellung eines Befundberichts und der Autorisierung des Befundes und seiner Einordnung in den klinischen Kontext (Beurteilung) durch Validierung zusammensetzt, Die Zeit episch beschreibender Befunde ist vorüber. Sog. strukturierte Befunde können aus ganz verschiedenen Blickwinkeln eingefordert werden: aus Sicht der IT-Technologie, der DIN-Normung, der gesetzlichen und gebührenrechtlichen Vorschriften, aber auch aus Sicht des klinischen Kompetenzprofils der Radiologie innerhalb des Fächerkanons der klinischen Medizin. Diese letztgenannte Perspektive soll im Mittelpunkt des vorliegenden Übersichtsvortrags stehen. Die Augenhöhe mit dem klinischen Partner, die gemeinsame Sprache mit dem Behandler und die Menge der zu bewältigenden Diagnostik zwingen Radiologen, aus eigenem Interesse eine strukturierte Befundung angepasst für den jeweiligen klinischen Kontext zu entwickeln. Im Mittelpunkt darf dabei nicht ein IT technischer Ansatz, eine Normierung einzelner Untersuchungsmodalitäten (z.B. CT Thorax) oder die Befriedigung einer rechtlich-formalen Anforderung stehen. Die strukturierte Befundung hat vielmehr adaptiert am klinischen Kontext zu erfolgen. Eine CT des Thorax sollte einer unterschiedlichen strukturierten Befundung folgen, in Abhängigkeit davon, ob sie in einem kardiovaskulären, in einem pneumonologischen oder onkologischen Umfeld indiziert wurde.

Lernziele:

Ziel des Vortrags ist die Vermittlung der Notwendigkeit zur strukturierten Befundung und das Aufzeigen pragmatischer Lösungsansätze im klinischen Kontext mit dem Schwerpunkt der Onkologie. Die verfügbaren klinischen Studienergebnisse werden vorgestellt und diskutiert. Der Hörer sollte in die Lage versetzt werden, anschließend selbst Lösungen zur an das klinische Umfeld angepassten strukturierten Befundung zu erarbeiten.