Rofo 2016; 188 - WISS102_6
DOI: 10.1055/s-0036-1581304

Akute transiente Dyspnoe nach Gd-EOB-DTPA Gabe – Evaluation verschiedener Kontrastmittelapplikationsprotokolle

K Ringe 1, C von Falck 1, H Raatschen 1, F Wacker 1, J Hinrichs 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover

Zielsetzung:

Evaluation des Einflusses verschiedener Kontrastmittelapplikations- (KM) Protokolle auf das Auftreten einer akuten transienten Dyspnoe (ATD) in der MRT mit Gd-EOB-DTPA.

Material und Methodik:

200 Patienten (129 m; 71w; mittl. Alter 51J) zugewiesen für eine MRT mit Gd-EOB-DTPA, wurden in diese, durch die Ethikkommission genehmigte Studie, eingeschlossen. Die KM-Protokolle (n = 4) unterschieden sich bzgl. Injektionsgeschwindigkeit (1 od. 2 ml/s), KM-Dosis (0,1 ml/kg od. fix 10 ml) u. einer nasalen Sauerstoffgabe (nein/ja). Die quantitative Auswertung umfasste SNR Messungen in der Aorta u. Pfortader in der arteriellen Phase. Zwei geblindete Reader evaluierten getrennt die Datensätze im Hinblick auf das Auftreten einer ATD in jeder Phase der KM-Dynamik (5-Punkte Skala) sowie die Qualität der arteriellen Phase (4-Punkte Skala). Quantitative u. qualitative Ergebnisse wurden verglichen (Kruskal-Wallis, Dunn's Test). Die Inzidenz einer ATD wurde für die verschiedenen Protokolle berechnet und mittels univariater Analyse geprüft.

Ergebnisse:

SNR Werte in der Aorta u. der Pfortader waren signifikant größer bei 1 ml/s Injektionsgeschwindigkeit, die KM-Dosis hatte keinen signifikanten Einfluss. Die Qualität der arteriellen Phase war zwischen den Protokollen vergleichbar (durchschnittl. 2,69 für beide Reader). Bzgl. des Auftretens einer ATD gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Protokollen mit unterschiedlicher Injektionsgeschwindigkeit u. Dosis. Die Gesamt-Inzidenz der ATD in unserem Kollektiv betrug 11,5%. In der univariaten Analyse hatten weder Injektionsgeschwindigkeit, KM-Dosis noch Sauerstoffgabe einen signifikanten Einfluss auf die Inzidenz (p > 0.05).

Schlussfolgerungen:

Das Auftreten einer ATD ist ein bekanntes Problem in der MRT mit Gd-EOB-DTPA und kann zu einer erheblichen Einschränkung der Bildqualität führen. Die Anpassung von KM-Dosis, -Injektionsrate und die Sauerstoffgabe konnten in der vorliegenden Studie die Häufigkeit einer ATD nicht signifikant reduzieren.