Rofo 2016; 188 - WISS204_8
DOI: 10.1055/s-0036-1581325

Validierung vollautomatischer dual-röntgen-Absorptiometriemessungen von viszeralem Fettgewebe im Vergleich zu MRT

M Reinhardt 1, P Piaggi 2, M Thearle 2, J Krakoff 2
  • 1Uniklinikum Leipzig, Radiologie, Leipzig
  • 2National Institutes of Health, National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases, Phoenix, Arizona, USA

Zielsetzung:

Kürzlich wurde eine vollautomatische, dual-röntgen-absorptiometriebasierte (DXA) Methode zur Quantifizierung von abdominell-viszeralem Fettgewebe (VAT) vorgestellt. Ziel dieser Studie war es die neue Methode (iDXA CoreScan, GE Healthcare) mit dem aktuellen Standard (MRT) zu vergleichen.

Material und Methodik:

Es wurden 20 Männer und 20 Frauen (Alter: 36.6 ± 10.7 Jahre) mit einem breiten body mass index Spektrum (19.2 ± 57.6 kg/m2), nüchtern sowohl mittels iDXA, als auch MRT am selben Tag untersucht. Um VAT, unabhängig von der individuellen Körpergröße, vergleichbar zu messen definiert die iDXA Software automatisiert eine ‘region of interest' (ROI), deren caudale Grenze die Oberkante des Os Illium darstellt und deren craniale Begrenzung bei 20% der Distanz zwischen Os illium und der Unterkante des Kinnes liegt. VAT wurde in einer entsprechend großen MRT-ROI bestimmt.

Ergebnisse:

Das Bestimmtheitsmass (r2) von MRI und iDXA betrug 0.958 für Frauen, 0.959 für Männer, und 0.948 in Kombination. Die Bland-Altman Differenz (BA) betrug +103.6 cm3 für Frauen und +104.6 cm3 für Männer. Die 95% KI betrugen – 669.9 – 877.0 cm3 für Frauen und – 713.7 – 923.0 cm3 für Männer. Die kombinierte BA-differenz betrug +104.1 cm3 mit 95% KI von – 681.9 – 890.0 cm3. Die BA-differenz betrug – 233.7 cm3 für normalgewichtige Probanden (BMI < 25 kg/m2), +32.3 cm3 für übergewichtige- (BMI: 25 – 30), und +465.4 cm3 für adipöse Probanden (BMI> 30). Die 95% KI betrugen – 515.1 – 47.7 cm3 für normalgewichtige, – 269.1 – 333.6 cm3 für übergewichtige-, und – 388.6 – 1319.4 cm3 für adipöse Probanden. Eine statistisch signifikante proportionale Differenz (slope = 1.40, 95% KI: 1.28 – 1.57, n = 40) zwischen beiden Methoden wurde durch einen ‘Passing-Bablok-nichtparametrischen Test' bestättigt.

Schlussfolgerungen:

Im Vergleich zum Referenzstandard – MRT, wird durch die vorliegenden Ergebnisse eine präzise VAT Schätzung mittels iDXA in übergewichtigen, jedoch auch eine Unterschätzung in normalgewichtigen sowie eine Überschätzung in adipösen Personen indiziert.