Rofo 2016; 188 - WISS101_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581360

Nutzen verschiedener modell-basierter iterativer Rekonstruktionsfilter auf die CT-Bildgebung von Koronarstents: eine Phantomstudie

T Hickethier 1, J von Spiczak 1, B Baeßler 1, D Müller 2, G Michels 3, D Maintz 1, A Bunck 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • 2Philips Deutschland GmbH, Clinical Science CT, Hamburg
  • 3Uniklinik Köln, Klinik III für Innere Medizin, Köln

Zielsetzung:

Die Beurteilbarkeit von Koronarstents im CT wurde durch dedizierte Filter zwar verbessert, ist jedoch weiterhin artefaktbedingt oft schwierig. Die vorliegende Studie untersucht systematisch den Einfluss von neuen iterativen Rekonstruktionsfiltern (IR) auf die Lumensichtbarkeit von verschiedenen Koronarstents.

Material und Methodik:

10 unterschiedliche Koronarstents (Diameter 3 mm) wurden in Gefäßphantomen mittels CT (iCT, Philips) mit zwei verschiedenen Dosisprotokollen gescannt: 120 kV/125 mAs (Standarddosis, SD) und 100 kV/75 mAs (reduzierte Dosis, LD). Die Bilddaten wurden mittels Stent-spezifischer FBP und Hybrid-IR- (iDose L4) sowie 2 modell-basierten IR-Filtern (IMR Cardiac Routine L3 (CR) & Cardiac Sharp L3 (CS)) rekonstruiert. Jede Rekonstruktion wurde hinsichtlich etablierter Bildqualitätskriterien beurteilt: Bildrauschen (Standardabweichung einer standardisierten ROI), Dichteabweichung (Dichteunterschied gestentetes Lumens vs. ungestentetes Lumen) und einsehbarer Lumendiameter (Durchmesser des artefaktfreien Stentlumens).

Ergebnisse:

Unter Berücksichtigung beider Dosisprotokolle sind der einsehbare Lumendiameter mit IMRCS signifikant größer (FBP 0,9/iDose 0,9/IMRCR 0,8/IMRCS 1,0 mm; p =.018), das Bildrauschen mit IMRCR und CS signifikant niedriger (FBP 21,6/iDose 15,6/IMRCR 2,5/IMRCS 3,7 HU; p<.001) und die Dichteunterschiede zwischen gestentetem und ungestenteten Lumen mit IMRCR signifikant geringer (FBP 101,6/iDose 101,6/IMRCR -21,3/IMRCS -292,5 HU; p =.008). Bei IMRCS führt die starke Artefaktunterdrückung allerdings zu teils artifiziell deutlich reduzierten Dichtewerten im Stentlumen. Im LD Protokoll kam es mit IMR im Gegensatz zu FBP und iDose zu keiner signifikanten Zunahme des Bildrauschens (FBP SD 16,4/LD 26,9, iDose SD 11,9/LD 19,4 HU; je p<.001, IMRCR SD 2,3/LD 2,7, IMRCS SD 3,6/LD 3,7 HU; je p>.05).

Schlussfolgerungen:

Durch zusätzliche Rekonstruktionen mit modell-basierten IR-Filtern können signifikante Verbesserungen einzelner Bildqualitätskriterien für die Beurteilung von Koronarstents erzielt werden.